Franz Beckenbauer erhält CDA-Zukunftspreis

Die CDU Sozialausschüsse (CDA) vergaben Ihren diesjährigen Zukunftspreis an Fußball-Idol Franz Beckenbauer. Der Arbeitnehmerflügel der CDU würdigte mit seiner Entscheidung die vom Präsidenten des FC Bayern München gegründete Beckenbauer Stiftung. Die Stiftung hilft behinderten und unverschuldet in Not geratenen Menschen.

Die Laudatio hielt Dr. Hubert Burda, CDA-Preisträger des Vorjahres, im Plenarsaal des ehemaligen Bundestages in Bonn. Die Jury habe sich für Beckenbauer entschieden, weil sein Name nicht nur für sportliche Erfolge stehe, sondern auch für die Verbindung von persönlichem Erfolg und sozialer Verantwortung. “Sein Herz für die Menschen, sein Charisma und seine Bereitschaft, für andere einzutreten, machen ihn zu einem Vorbild für unsere Gesellschaft”, so Verleger Dr. Hubert Burda in seiner Laudatio.

Beispielhaft dafür sei die Arbeit der von ihm gegründeten Beckenbauer-Stiftung, die mit großem Erfolg Hilfe für behinderte oder unverschuldet in Not geraten Menschen leiste – schnell, unbürokratisch und effektiv. Als Chef des Organisationskomitees zur WM 2006 habe Franz Beckenbauer maßgeblich dazu beigetragen, die WM 2006 nach Deutschland zu holen. Beckenbauer engagiere sich zudem gemeinsam mit SOS Kinderdorf, um ein Projekt zum Aufbau von sechs neuen Kinderdörfern weltweit zu organisieren.

Der CDA-Zukunftspreis wurde am 22. April überreicht. Mit ihm werden seit 1997 Persönlichkeiten geehrt, die durch ihr Wirken und ihre Ideen Erfolg und gesellschaftliches Engagement miteinander verbinden.

Wie Medien wirken

In seinem Vortrag am 14. April 2005 sprach Dr. Hubert Burda im Rahmen der Vortragsreihe “Bildung – Flügel für die Zukunft” des Arbeitskreises Humanistisches Gymnasium zum Thema: “In medias res – Wie Medien wirken”. Rund 300 Gäste kamen in die Glyptothek in München. Er führte die Zuhörer von hieroglyphischen Inschriften über die Stationen Malerei, Drucktechniken, Fotografie, Film, Radio und Fernsehen bis hin zur heutigen „Medienexplosion”. Die Kulturgeschichte der Medienwirkung betrachtete er dabei im Rahmen der Vernetzung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft: „Hier in der Glyptothek wird vor allem klar, dass die Mediengeschichte über einen weiten Zeitraum zurück aufs engste mit unseren kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Tradition und Entwicklung verbunden ist.“

Auditorium in der Glyptothek

„Medien entwickeln sich so, wie sie vom Menschen gebraucht werden, gerade in der Vermittlung von Wissen.“ Und um solche kulturgeschichtlichen Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, bedürfe es des Wissens und der Bildung, wie sie in der Schule insbesondere gemäß eines humanistischen Kanons vermittelt würden. Im Hinblick auf die heutige Funktion und Aufgabe der Medien ging Dr. Burda auf die Agenda-Setting-Funktion ein.

Mit Verweis auf den „Iconic Turn“ betonte er die Möglichkeiten der medialen Inszenierung von Wirklichkeit, in erster Linie in Form von Bildern. Aber auch die Verbindung der textuellen Prägnanz mit Infografiken sei ein Trend, der mit dem Focus Magazin eingesetzt habe: „Gerade die wichtigsten Zukunftsfragen wie Krankheiten, Umwelt, Klima können heute anders dargestellt werden. Und damit sind die Medien zusammen mit dem Internet der Motor unserer zukünftigen Wissensgesellschaft.“ Die aktuelle Phase gehe dabei von der Massenkommunikation zur individuellen Kommunikation. Und mit der Entwicklung von „Weblogs“ würde ein alter Traum wahr – dass der Empfänger zum Sender wird.

Hintergrund: Der Vortrag von Dr. Hubert Burda war Teil der Veranstaltungsreihe „Bildung – Flügel für die Zukunft“ des Arbeitskreises Humanistisches Gymnasium.

Ministerpräsident Stoiber würdigt Verleger Dr. Burda zum 65. Geburtstag

Bayerns Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber würdigte bei einem Empfang im Münchner Prinz-Carl-Palais den Münchner Verleger Prof. Dr. Hubert Burda anlässlich seines 65. Geburtstags als große deutsche Verlegerpersönlichkeit. Stoiber: „Professor Hubert Burda hat sich überragende publizistische Erfolge erarbeitet. Zugleich ist er immer offen und neugierig für moderne technische Entwicklungen. Und er ist von seiner Persönlichkeit her ein Mann des Ausgleichs und der Versöhnung. Mit seiner heutigen Spende für das Jüdische Zentrum in München leistet er einen großartigen Beitrag für den kulturellen und religiösen Austausch und setzt damit ein weithin sichtbares Zeichen für Verständigung.“

Dr. Hubert Burda, OB Christian Ude, Charlotte Knobloch (Präsidentin Israelitische Kultusgemeinde), Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber

Anlässlich seines 65. Geburtstags am 9. Februar 2005 hat Professor Dr. Hubert Burda eine Million Euro für den Bau des Jüdischen Zentrums am Jacobsplatz in München gespendet. Die Grundsteinlegung erfolgte am 9. November 2003 unter Teilnahme des Bundespräsidenten, die Einweihung ist am 9. November 2006 geplant.