Hubert Burda steht weitere drei Jahre an der Spitze des Verbands der deutschen Zeitschriftenverleger: Am Mittwoch hat ihn die Delegiertenversammlung als Präsidenten im Amt bestätigt. Der VDZ feierte den Amtsantritt seines alten und neuen Präsidenten im Stuttgarter Schloss Solitude, unter den Gästen war Ministerpräsident Günther Oettinger.
In dessen Richtung forderte Burda in seiner Dankesrede, dass die Vorgaben bei der Umsetzung des neuen Rundfunkstaatsvertrags befolgt werden müssten. Es könne nicht sein, so Burda, „dass sich ARD und ZDF auf Kosten der Verlage ungehindert im Netz ausbreiten”. Auslöser der erneuten Debatte war die Äußerung der WDR-Intendantin Monika Piel, auf die Online-Lehrstellenbörse des WDR nicht verzichten zu wollen, obwohl dies gemäß dem neuen Staatsvertrag untersagt ist.
In dem zentralen Punkt seiner Rede nahm Burda Bezug auf die aktuelle Diskussion um das Leistungsschutzrecht der Verlage im Internet: Durch eine gesetzliche Regelung sollen hier die Verleger stärker an den Erlösen der Suchmaschinenbetreiber beteiligt werden. Burda zufolge müssen die Verlage den rechtlichen Bogen sehr viel weiter spannen. Nicht nur ein Recht der fairen Entlohnung sei erforderlich – letztlich gehe es um ein Recht auf Transparenz im Netz. So müssten etwa die Vergütungssysteme der Suchmaschinenbetreiber überprüfbar sein. „Wir brauchen Fair Play-Regeln im Internet”, so Burda, “und wir brauchen ein Recht auf Transparenz.”
Hubert Burda steht seit 1997 an der VDZ-Spitze. Die einstimmige Wiederwahl ist nicht nur Novum in der Verbandshistorie, sondern auch „ein überwältigender Vertrauensbeweis”, wie Geschäftsführer Wolfgang Fürstner in Stuttgart erklärte. Zudem sei sie „ein wichtiges Zukunftsversprechen für unsere Branche, die sich in einem gewaltigen Transformationsprozess befindet.”
Als VDZ-Präsident hat sich Burda immer wieder entschieden gegen gesetzliche Eingriffe und Reglementierungen zum Beispiel beim Thema Werbeverbote ausgesprochen. Auch den Debatten um den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, bei denen auf Burdas Initiative die Münchner Erklärung der deutschen Verleger verabschiedet wurde, hat er Nachdruck verliehen.
Weiterer roter Faden in Burdas VDZ-Tätigkeit ist sein Anliegen, geeignete wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Qualitätsjournalismus zu schaffen und sich für dessen gesellschaftliche Funktion und Bedeutung sowie die Freiheit der Presse stark zu machen. Zudem geht die Gründung der Deutschlandstiftung Integration, die der VDZ im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht hat, auf seine Initiative zurück.