Besonderes Geschenk

Die Grundschule Fessenbach heißt nun Hubert-Burda-Schule

Hubert Burda ist Offenburger – ganz genau Fessenbacher. In dem kleinen Ortsteil hat der Verleger seinen ersten Wohnsitz, hier hat er ein Schlössle und seit gestern gibt es auch eine nach ihm benannte Grundschule. Damit steht der Unternehmer in einer Reihe mit Persönlichkeiten wie Friedrich Schiller, Konrad Adenauer oder Anne Frank, die ebenfalls ansässigen Schulen ihre Namen geben.

Bei fast frühlingshaften Temperaturen erlebten rund 150 Gäste, darunter Lehrer, Schüler und deren Eltern, die Taufe der Fessenbacher Schule, in der rund 90 Kinder unterrichtet werden. Die Idee, Hubert Burda die Grundschule zu widmen, hatte Rektor UIrich Fischer anlässlich des 70. Geburtstags des Verlegers. Unterstützer des Projekts fand er in Ortsvorsteher Paul Litterst und Oberbürgermeisterin Edith Schreiner.

„Ich freue mich, dass der neue Name der Schule mit dem weltweit erfolgreichen, aber auch in Fessenbach verwurzelten Unternehmer einen optimalen lokalen Bezug findet”, erklärte der Schulleiter. Ortsvorsteher Litterst bedankte sich bei Hubert Burda für das offene Ohr, das dieser immer habe, und dass er immer die Verbindung zu seinem Heimatort gepflegt hat. „Die Widmung der Schule soll dafür ein ‚bleibendes Geschenk der Dankbarkeit’ von Fessenbach an Hubert Burda sein”, erklärte Litterst.

Gemeinsam enthüllten Ortsvorsteher und Verleger die Namenstafel „Hubert-Burda-Schule” vor dem Schuleingang. „Ich danke Euch sehr für die große Ehre und ich verspreche, dass ich immer ein Auge darauf habe, dass diese Schule wächst und gedeiht'”, betonte Burda in seiner Dankesrede. Und ging darauf ein, dass er jeden Winkel in Fessenbach kenne und wie viel er mit der Gegend verbindet. „Es ist ein begnadet schöner Ort”, so der Badener.

Oberbürgermeisterin Schreiner beglückwünschte die Schule zu der Namenswahl und freute sich, dass die Kinder den Namensgeber ihrer Schule persönlich kennenlernen konnten. „Sie vermitteln, wie man lernt und neugierig ist und wie man sich den neuen Medien öffnet und sich fit für unser neues Wissensjahrhundert macht”, wandte sich Schreiner an Hubert Burda.

Von den Schülern gab es als Dankeschön einen Chorauftritt und eine Tanzvorführung. Und gut, dass in der Ortenau jedes Kind von klein an das „Badner Lied” beherrscht – das wurde am Ende des offiziellen Teils gemeinsam von allen Gästen und der Burda-Werkskapelle angestimmt, bevor Luftballons mit dem Aufdruck „Hubert-Burda-Schule” in den Himmel über Fessenbach stiegen.

Zu Gast im Schloss

Begrüßung in Bellevue: Das Bundespräsidentenpaar empfing Hubert Burda und Maria Furtwängler

Es war ein verspätetes Geschenk zu Hubert Burdas 70. Geburtstag: ein exklusives Mittagessen im kleinen Rahmen bei Bundespräsident Horst Köhler im Berliner Schloss Bellevue. Die Gästeliste durfte der Jubilar persönlich zusammenstellen – und entschied sich für eine illustre Runde aus rund 20 Freunden und Weggefährten. Darunter Max-Planck-Präsident Peter Gruss, Philosoph Peter Sloterdijk oder Unternehmer Arend Oetker.

Horst und Eva Köhler empfingen Hubert Burda und Gattin Maria Furtwängler zur Mittagszeit auf dem geschichtsträchtigen Amtssitz an der Spree. „Ich glaube, ich kann das auch im Namen der Anwesenden sagen, wie sehr wir uns freuen, Ihre Gäste zu sein und wünschen uns ein spannendes und interessantes Mittagessen”, bedankte sich der Verleger für die Einladung in die Bundeshauptstadt.

Die folgenden zwei Stunden im Schinkelsaal des Schlosses standen ganz im Zeichen der Vorlesungsreihe „Iconic Turn”, die Hubert Burda von 2000 bis 2004 an der Ludwig Maximilians Universität in München initiiert hatte. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, wie sich die Gesellschaft durch eine zunehmende Macht der Bilder verändert. Viele der geladenen Gäste waren Referenten der Vorlesungsreihe.

Während des Essens entbrannte ein reger Austausch über Medien, die digitale Revolution und die Frage, wie sich die Gesellschaft durch eine zunehmende Macht der Bilder verändert. „Es gibt keinen Bereich, der mittlerweile nicht davon betroffen ist: Denken Sie nur an die Veränderung bei den gedruckten Medien”, gab Hubert Burda zu bedenken. Sloterdijk verwies darauf, dass dies eine Diskussion sei, die – in sich verändernder Form – seit mehreren hundert Jahren geführt wird und vermutlich nie enden wird.

Wolfram Weimer, der im Herbst die Chefradaktion von FOCUS übernimmt und sich derzeit im Hauptstadt-Büro als Entwicklungschef mit seinen Aufgaben vertraut macht, sah in der Veranstaltung Parallelen zu Versammlungen von Gelehrten im antiken Griechenland: „Es war eine geistreiche Runde lebhafter Vordenker. Hubert Burda hat aus Schloss Bellevue eine philosophische Agora werden lassen.”

In einer entspannten und freundschaftlichen Atmosphäre plauderten und diskutierten die Gäste. „Es hat einfach die Chemie gestimmt”, resümierte Stephan Sattler aus dem Stab von Hubert Burda.