Unter dem Titel „Senator Dr. Franz Burda – Geschichten eines Lebens” erscheint heute – am 25. Todestag von Franz Burda – eine Biografie über sein Leben und Werk im Petrarca Verlag. Die Offenburger Journalistin und Autorin Ute Dahmen erzählt die Lebensgeschichte Franz Burdas, dem Drucker, Verleger und Unternehmer, Kunst-, Musik- und Naturliebhaber, treuen Freund und Förderer in vielerlei Hinsicht: „Die Biographie Franz Burdas, des Senators, wie ihn alle nannten, ist die eines Selfmademan, mit der klassischen Erfolgsgeschichte eines Unternehmers, der aus der kleinen Drei-Mann-Druckerei seines Vaters das große Druck- und Verlagshaus geschaffen hat”, so die Autorin.
Das Buch (erscheint im Petrarca-Verlag) wird heute bei einem Festakt zu Ehren des verstorbenen Unternehmers in Offenburg im Beisein zahlreicher Freunde und Weggefährten vorgestellt. Zu den Ehrengästen zählen auch Extrembergsteiger Reinhold Messner, Moderator Frank Elstner sowie Startrompeter Walter Scholz.
Wie wandelt sich Kultur durch die Digitalisierung von Bildern? Darüber sprach Verleger und Kunsthistoriker Hubert Burda am Mittwoch in San Francisco und stellte sein Buch „The Digital Wunderkammer” (deutscher Titel: „In Medias Res”) vor. Burda war zu Gast bei der „Gray Area Foundation for the Arts” (GAFFTA). Die Organisation hat das Ziel, „die besten „kreativen Programmierer, Datenkünstler, Designer und Macher zusammenbringen, um Experimente zu erschaffen, die ein soziales Bewusstsein durch die digitale Kultur aufbauen.” GAFFTA-Schirmherr ist der Digitalmanager Peter Hirshberg, mit dem Burda im Anschluss über den “Iconic Turn” diskutierte. Zunächst ging es in seinem Vortrag aber um fundamentale Veränderungen unserer Kommunikation und Wahrnehmung.
So ist die Grundthese von “The Digital Wunderkammer”, dass die Digitalisierung die Welt rasant verändert hat – vergleichbar mit der fundamentalen Umbruchphase der Gutenberg-Zeit. Nicht nur Informationen, sondern auch Bilder werden schnell, gezielt und großräumig verbreitet. Und das Internet bietet scheinbar unendliche Möglichkeit zum globalen Speichern und Vernetzen von Wissen und dessen Repräsentation: Es wird zu einer neuen, digitalen Wunderkammer. Aber nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Art und Weise wie wir Bilder wahrnehmen hat sich, so die Prämisse des Buchs, verändert: Die Geltung der visuellen Kommunikation nimmt merklich zu. „Wo immer sich Kommunikation verändert, verändern sich die Fundamente der Gesellschaft”, schreibt Burda in seinem Buch.
Im Anschluss an seine Präsentation diskutierte Burda mit GAFFTA-Schirmherr Peter Hirshberg über den Einfluss digitaler Technologien auf unsere Gesellschaft und die kulturellen Veränderungen, die dies mit sich bringen wird.
Zu Ehren des Aktionskomitees der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg hat Bundespräsident Christian Wulff Hubert eine Komitee-Delegation – darunter: Salomon Korn und Hubert Burda – am Donnerstag zum privaten Abendessen ins Schloss Bellevue eingeladen. Ein Termin in kleiner Runde, der am Herzen lag: Schließlich nimmt die Hochschule auf besondere Weise eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahr. „Die Heidelberger Hochschule als Zentrum für Jüdische Studien auszubauen und im Geist des deutschen Judentums, seines Kosmopolitismus’, Studenten verschiedener Religionen, Nationen und Erdteile in Kultur und Geschichte des Judentums auszubilden, ist eine Herausforderung, die des Engagements vieler bedarf, welche die besondere Bedeutung dieser Chance begreifen”, erklärte Hubert Burda im Schloss Bellevue. Er betonte: „Um ein Miteinander zu fördern, muss erst ein gegenseitiges Verständnis gefunden werden.”
Sorge dafür zu tragen, dass die Hochschule Vorbild für ein solches kulturelles Miteinander werden kann, ist Ziel des Aktionskomitees. Zusammen mit Salomon Korn hatte Hubert Burda es 2008 zur ideellen und finanziellen Unterstützung des Hochschul-Neubaus gegründet. Die Mitglieder des Aktionskomitees – Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Medien und Sport – treffen sich seitdem in loser Folge unter dem Vorsitz Salomon Korns, um den intellektuellen Austausch auch über die offizielle Einweihung des Neubaus hinaus zu pflegen.
Insgesamt 2,15 Millionen Euro sammelten das Komitee und seine Mitglieder für den Neubau und die Ausstattung der Hochschule. Hubert Burda Media hat den Bau unter anderem mit der Virtuellen Bibliothek zur deutsch-jüdischen Geistesgeschichte unterstützt und mit Buchpatenschaften Mittel für das Projekt gesammelt. Mit großem Erfolg: Angefangen hatte die vom Zentralrat der Juden getragene Einrichtung mit 16 Studenten – jetzt ist Platz für 250. Derzeit sind 150 Studierende aus 14 Ländern eingeschrieben. Acht Lehrstühle befassen sich mit Bibel und Exegese, mit Kunst, rabbinischer Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte. In der Hochschule werden Religionslehrer, Sozialarbeiter, Rabbiner und Kantoren ausgebildet. Eine neue Initiative der Hochschule ist das Aktionsprogramm „ Begegnen – Verstehen – Mitgestalten”, das Menschen in Begegnungsmodulen zusammenbringen soll.