Toleranz und Austausch zwischen Menschen mit einem unterschiedlichen nationalen, kulturellen und sozialen Hintergrund zu fördern – das ist Ziel der Deutschlandstiftung Integration. Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hat sie 2008 gegründet und bei der Aufgabenstellung, die vielen unterschiedlichen Integrationsbemühungen zu vernetzen, einen Schwerpunkt auf die Rolle der Medien gelegt.
Die einmalige Integrations-Funktion der Medien hob Hubert Burda, VDZ-Präsident und Vorsitzender des Beirats, beim Neujahrsempfang der Stiftung am Mittwoch in Berlin noch einmal besonders hervor. Medien transportierten und gestalteten Meinungen, Informationen und Initiativen für die öffentliche Wahrnehmung. Sie könnten dazu beitragen, Integrationsdefizite sichtbar zu machen und darüber aufzuklären, betonte Burda. „Medien können Vorurteile abbauen, Solidarität begründen und Empathie erzeugen. Für all diese Aufgaben steht gerade ihnen der Hebel ihrer eigenen Branche zur Verfügung.”
Hochkarätige Gäste dieser Medienwelt, aus Kultur, Wirtschaft, Sport und Politik, waren beim Neujahrsempfang zusammengekommen – darunter die Familie Dogan und Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Wir müssen mit positivem Beispiel nach vorne gehen”, erklärte der Verleger bei seiner Begrüßungsrede. Jeder spüre die Tragweite dieses historischen Moments, und was es bedeutete, wenn Integration nicht gelänge. „In einem Jahr wollen wir über den heutigen Tag sagen: ,There was a spirit of Change’.” In den vergangenen drei Jahren habe die Stiftung bereits erfolgreiche Kampagnen anschieben können. Nun gelte es, die Arbeit in drei Bereichen, in denen erfolgreiche Integration stattfindet, weiterzutreiben: Wirtschaft, Sport sowie Schule und Erziehung.
„Wer Handel treibt, hält Frieden”, erklärte Burda mit Bezug auf ein Zitat des israelischen Politikers und Friedensnobelpreisträgers Schimon Peres. Es gäbe viele deutsche Unternehmen, die zum großen Teil Mitarbeiter mit ausländischen Wurzeln hätten – damit sei die Wirtschaft Integrationsvorbild für die Gesellschaft. Beim Sport zähle die Leistung, nicht die Herkunft, erklärte der VDZ-Präsident zum zweiten Bereich. „Es gibt wenige Bundesliga-Vereine, die einen so hohen Ausländeranteil haben und so erfolgreich sind.” Die Welt habe sich durch Globalisierung und Digitalisierung verändert. Nun müssten in Deutschland die Schulsysteme nachziehen, das neue Weltbild erkennen und ihre Ausbildung multimedial anpassen, sagte Burda zum dritten Feld. An dieser Stelle hob er auch den Stiftungsfokus der Förderung der gemeinsamen Sprache hervor: Sie sei der Schlüssel für die gesellschaftliche Teilhabe, für eine erfolgreiche Ausbildung und für den Einstieg in den Arbeitsmarkt.
Angela Merkel bedankte sich im Anschluss für das Engagement. „Wir stehen hier heute zusammen und sagen: ,Gute Ideen sind willkommen’.” Es sei wichtig, Menschen Mut zu machen, die deutsche Sprache zu lernen, um teilhaben zu können. „Integration ist keine Einbahnstraße!”, betonte die Kanzlerin.