Besondere Ehre für Hubert Burda: Der Verleger ist in der französischen Botschaft in Berlin mit den Insignien eines Offiziers der Ehrenlegion ausgezeichnet worden. Der „Officier dans l’ordre de la Légion d’Honneur” ist der höchste Orden, den die französischen Republik an einen Nicht-Staatsmann vergibt.
Die Ehrenlegion wurde 1802 von Napoleon Bonaparte gestiftet, um Soldaten und Zivilisten auszuzeichnen, die Außergewöhnliches geleistet hatten. Die Insignien wurden von Anfang an nicht nur an französische Staatsangehörige verliehen, sondern auch an Persönlichkeiten, die Großes im Dienste der französischen Werte geleistet haben. „Sie, verehrter Herr Burda, sind eine solche Persönlichkeit”, erklärte Botschafter Maurice Gourdault-Montagne bei seiner Ansprache zur Ordensübergabe in Berlin. Er würdigte darin Burdas „entschlossenes und großzügiges Wirken im Dienste des Dialogs und der Meinungsbildung.” Hubert Burda sei damit Vorbild.
„Keine demokratische Gesellschaft kann auf Dauer bestehen, wenn alle Bürger nicht zumindest zum Teil an denselben Kulturformen teilhaben, oder wenn es keinen gemeinsamen Raum der Öffentlichkeit gibt. Die Presse und die anderen Medien spielen hier eine unentbehrliche Rolle”, so der Botschafter. Burda sei seit vierzig Jahren wohl der wichtigste Vermittler von Kultur und Information in Deutschland. Gourdault-Montagne hob insbesondere die Beteiligung an Sozialnetzwerken wie XING hervor: „Seit vierzig Jahren geht es Ihnen darum, die Menschen einander näher zu bringen. Auch in dieser Hinsicht sind Sie ein Erbe unserer gemeinsamen deutsch-französischen Tradition des Kämpfens für die Grundfreiheiten im 18. und im 19. Jahrhundert: Presse- und Meinungsfreiheit ist Ihnen das höchste Gut.”
Als Zeitschriftenverleger sei Burda ferner ein wichtiger Akteur der deutsch-französischen Partnerschaft: So erscheine ELLE, eine der Galionsfiguren der französischen Presse, in Deutschland bei Hubert Burda Media. Umgekehrt seien die Burda-Verlagshäuser Dipa Burda und Editions Hubert Burda an mehreren französischen Zeitschriften beteiligt. „Dadurch haben Sie Teil an dem dichten deutsch-französischen Industrienetzwerk.”
Gourdault-Montagne hob daneben die emotionale Bindung zur Rheinregion hervor, die Burda, im Grenzbereich aufgewachsen, bis heute behalten habe – die Druckereien in Offenburg und in Vieux-Thann, im Schwarzwald und im Elsass also, seien dafür bezeichnend. „Ihre Zuneigung zum Rhein erinnert an eine eigentümliche Wendung der französischen Sprache, die Ihr Wirken ziemlich gut beschreibt. Wie Sie wissen, gibt es im Französischen nur ein Wort für ,Vermittler’ und ,Fährmann’, ,passeur’. Ob in der Kultur oder in der Wirtschaft: Herr Burda, Sie sind ein ganz prominenter Fährmann, der seit nun vierzig Jahren den Rhein ständig überquert und überqueren lässt. Dialog und Vielfalt sind so kennzeichnend für Ihr Leben, dass eine Aufzählung Ihrer Verdienste bei Weitem den Rahmen dieser Zeremonie sprengen würde. Ich denke, es genügt zu sagen, dass Sie sich im Laufe Ihrer Karriere immerzu als ein Vermittler verstanden haben, der seinen Aufgaben stets unnachgiebig nachging, auch bei Rückschlägen.”