In Brüssel verabschiedete Hubert Burda am Donnerstag den scheidenden Chairman des European Publishers Council (EPC), Francisco Balsemão. Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen wurde als neues Mitglied im EPC begrüßt.
Burda würdigte Balsemão als „herausragende Persönlichkeit der europäischen Verlagsbranche”. Der Portugiese stand dem EPC seit 1999 vor, nachdem er vorher u. a. portugiesischer Ministerpräsident gewesen war. „Seine Verdienste für unsere Industrie in Zeiten der Innovation und Transformation sind außergewöhnlich, und gemeinsam haben wir so viel erreicht.” Balsemão hatte sich u.a. mit einem offenen Brief in der FAZ an den früheren EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia in die „Fair Search”-Debatte um Google eingeschaltet.
Balsemão gibt das Amt wie geplant an den Belgier Christian van Thillo (De Persgroep) weiter. Im Zuge dieser Stabübergabe wurde auch Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen als neues Mitglied im EPC begrüßt.
Der EPC wurde 1991 von Hubert Burda und weiteren europäischen Verlegern als Interessenvertretung gegenüber den EU-Institutionen gegründet. Während anfangs drohende Werbeverbote und -beschränkungen die Diskussionen mit der Politik dominierten, trat in den vergangenen Jahren die Frage in den Vordergrund, welche digitalpolitischen Weichenstellungen Europa benötigt, um im internationalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren. Besondere Bedeutung für die Arbeit des EPC haben die regelmäßigen Treffen mit dem Präsidenten der Europäischen Kommission sowie den relevanten EU-Kommissaren.