Hubert Burda wurde am Montag für seine herausragenden Verdienste um die Verständigung zwischen Deutschland und Israel geehrt.
Julius Schoeps, Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn Zentrums in Potsdam, betonte Burdas „besonderes Engagement, die jüdischen Gemeinden, vor allem die Münchner Israelitische Kultusgemeinde, darin zu unterstützen, sich als eine öffentlich wahrgenommene und zunehmend als Selbstverständlichkeit akzeptierte Gemeinschaft der deutschen Gesellschaft zu etablieren”.
Die Laudatio auf Hubert Burda hielt Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München/Oberbayern und selbst Trägerin der Moses Mendelssohn Medaille. „Hubert Burda verkörpert den verantwortungsvollen Umgang mit unserer gemeinsamen Geschichte, den geschichtsbewussten Umgang mit unserer gemeinsamen Gegenwart und das Für- und Miteinander in unserer Zukunft.” Sie zitierte den gemeinsamen Freund Lord Weidenfeld: „Hubert Burda gehört zu den deutschen Persönlichkeiten, die mir, einem Vertriebenen des Nazi-Regimes, wieder Vertrauen zu Deutschland gegeben haben.”
Burda dankte den 150 Gästen im „Hubert-Burda-Saal” des Jüdischen Gemeindezentrums am Münchner Sankt-Jakobs-Platz. „Toleranz und das Aushalten kontroverser Welten, in die man durch das Leben hineingestellt ist; diese Werte galten für Moses Mendelssohn und auch ich versuche ihnen gerecht zu werden. Jeder moderne Verleger muss sich angesichts der Meinungsvielfalt in unserer Gesellschaft diesem Toleranzgedanken bewusst sein, der die deutsche Geistesgeschichte leider nicht immer prägte.”
Die Moses Mendelssohn Medaille wird seit 1993 an Persönlichkeiten verliehen, die sich im Sinne des Philosophen Moses Mendelssohn (1729-1786) für Toleranz und Völkerverständigung und gegen Fremdenfeindlichkeit engagieren. Träger der Medaille sind unter anderem Friede Springer, Hildegard Hamm-Brücher, Daniel Barenboim und Berthold Beitz.