Toleranz und Austausch

Beim dritten Integrationsgipfel wurde im Kanzleramt eine Zwischenbilanz gezogen. Unter den 140 Vertretern aus Politik, Verbänden, Sport und Medien, die auf Einladung Angela Merkels teilnahmen, war auch Verleger Hubert Burda. Als Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) vertrat er die Medien.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Integration ausländischer Mitbürger stärken und hatte deshalb bereits 2006 zum ersten Integrationsgipfel ins Kanzleramt eingeladen. Beim dritten Treffen am Donnerstag wurde in Berlin eine erste Zwischenbilanz der Integrationspolitik gezogen. In Reaktion auf die Wahl Barack Obamas zum ersten schwarzen Präsidenten der USA gestand die Kanzlerin Versäumnisse in der Politik ein: Zu wenig Abgeordnete hätten einen Migrationshintergrund.

Bei der Integration von Zuwanderern will Merkel messbare Erfolge erreichen und kündigte dazu die Entwicklung von Kriterien an. Dann gebe es „kein Entweichen” mehr, wenn die Ziele nicht erreicht würden. „Migranten gehören zu unserer Gesellschaft”, mahnte die Kanzlerin. Die rund 15 Millionen Bürger mit ausländischen Wurzeln sollten ebenso in Institutionen und Verbänden vertreten sein wie Deutsche. Nur gegenseitige Offenheit in der Bevölkerung bringe aber die Integration voran.

Hubert Burda lobte unter anderem die Bild-Zeitung für ihren zweisprachigen Auftritt beim EM-Halbfinale Deutschland-Türkei im Sommer. Er selbst hatte zu diesem Anlass gemeinsam mit dem Gründer der Video-Plattform Sevenload, Ibrahim Evsan, die Initiative „Living Together in Europe” ins Leben gerufen. Der Video-Channel für die deutsch-türkische Freundschaft soll den interkulturellen Austausch zwischen den beiden Ländern stärken.

Und auch der VDZ will die Toleranz und den Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlichem nationalen, kulturellen und sozialen Hintergrund fördern und noch dieses Jahr die „Deutschlandstiftung Integration” ins Leben rufen. Sie soll einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis und zur Verständigung sowie zum Abbau von Vorurteilen gegenüber Menschen leisten, die aus den verschiedensten Gründen nicht in unsere Gesellschaft integriert sind und auf ein integrationsfreundliches Klima in Deutschland hinwirken.

Angebote im Wandel

Die Teilnehmer des Mediengipfels zur Eröffnung der 22. Münchner Medientage

Die Debatte um die Online-Angebote von ARD und ZDF und deren Kontrolle stand im Mittelpunkt des Mediengipfels zum Auftakt der Münchner Medientage 2008. Hubert Burda, der in der Expertenrunde als Verbandspräsident die Zeitschriftenverleger vertrat, zeigte sich zufrieden mit den „Leitplanken”, die mit dem zwölften Rundfunkänderungsstaatsvertrag gefunden worden sind.

Nun gelte es, sich an die neuen Regeln – wie beispielsweise die Sendungsbezogenheit der öffentlich-rechtlichen Online-Inhalte – zu halten, forderte der Verleger. „Aber gerade diese Sendungsbezogenheit wird permanent verletzt”, so Burda. Deshalb sollten die Verleger ARD und ZDF „mit einer Klage nach der Anderen überziehen.” Wenn Öffentliche-Rechtliche und private Medienanbieter hingegen fair miteinander umgingen, werde es auch viele Möglichkeiten der Kooperation geben.

Im Hinblick auf die Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Medienwirtschaft setzt Hubert Burda auf Kostensenkungen. „Die Zahlen der letzten Jahre sind überall rückläufig. Ich kenne kein Medienhaus, das nicht dabei ist, die Kosten zu senken und so in den Griff zu bekommen.” Die Zukunft liegt für ihn im Bereich Crossmedia, wo völlig neue Formen der Werbung um eine Marke herum möglich seien – von einer zielgruppenspezifischen Ansprache bis zum Nachweis der tatsächlichen Nutzer eines Angebots.

Für Magazine heiße das, die neuen Möglichkeiten ergänzend zum Heft online umzusetzen. „Wenn Print das integriert, dann geht es vorwärts”, so der Verlegerpräsident, „aber wer das jetzt nicht tut, ist in zehn Jahren weg vom Fenster.”

Auf dem Mediengipfel diskutieren unter anderem die Intendanten Markus Schächter, Thomas Gruber und Fritz Raff, RTL-Chefin Anke Schäferkordt und Google-Chef Philipp Schindler die Herausforderungen für klassische Medien und Werbungstreibende. Helmut Markwort moderierte gewohnt launig die Runde und richtete sich in seiner Begrüßung vor allem an den frisch gewählten bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der seine Teilnahme an der Runde kurzfristig abgesagt hatte.

Die andere Wirklichkeit

Hubert Burda gratuliert Peter Handke

Der österreichische Schriftsteller Peter Handke ist am Mittwochabend mit dem Thomas-Mann-Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ausgezeichnet worden. Die Laudatio bei der Preisverleihung in der Münchner Residenz hielt Hubert Burda.

Der Verleger beschrieb in seiner Rede Handkes Fähigkeit, eine „andere Wirklichkeit” herzustellen. Im Bezug auf das Erfolgsstück “Publikumsbeschimpfung” sagte er: „Heute, mehr als 40 Jahre später, wissen wir, dass das, was uns gefiel, die Dekonstruktion des bisherigen Theaters war. Hier beschrieb jemand eine andere Wirklichkeit, indem er zunächst einmal alles in Frage stellte: die Bühne, die Schauspieler, das Publikum, die Sprache.”

Burda und Handke verbindet seit der Gründung des Petrarca-Preises 1974 eine enge Freundschaft. Der Verleger hob die starke Wirkung hervor, die der Autor auch später auf ihn als Leser hatte – Handkes Werke seien für ihn teilweise lebensverändernd gewesen.

„Die Lehre Peter Handkes besteht darin, dass der geglückte Tag nicht der ist, den man als eine Fülle von schönen und ereignisreichen Momenten hat, sondern nur der, den man sich ereignen lässt, indem man ihn beschreibt, zum Ausdruck bringt und so zur Kunst werden lässt”, fasste Burda zusammen.

„Wie Goethe einmal sagte, die Wirklichkeit habe sich in Kunst zu verwandeln, so kann man von einem geglückten Tag und davon sprechen, wie dieser gemacht, erschrieben, hergestellt ist. Dieses Machen heißt im Griechischen ‘poiein’, und das dazugehörige Substantiv ‘poiesis’ liegt bis heute unserem Begriff von Poesie und Poetik zugrunde. Und dieses Machen, dieses Herstellen einer anderen Wirklichkeit in den Texten Peter Handkes versuchte ich zu beschreiben.”

Das Sprechstück “Publikumsbeschimpfung” und Werke wie “Die Angst des Tormanns beim Elfmeter”, “Die Unvernünftigen sterben aus” und “Der kurze Brief zum langen Abschied” machten den 65-jährigen Peter Handke bekannt. Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro, das mit der gestrigen Auszeichnung verbunden war, hat der Schriftsteller der Akademie gestiftet.

Buchpaten spenden neues Zuhause

Deutsch-jüdische Geistesgeschichte digital: Insgesamt können 1.500 Werke virtuell gezeichnet werden

Mit Buchpatenschaften unterstützt sie den Neubau der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und schafft symbolisch ein kulturelles Gedächtnis: Die virtuelle Bibliothek zur deutsch-jüdischen Geistesgeschichte ist online.

Zum Launch der Web-Bibliothek in der Heidelberger Villa Bosch traf sich am Dienstag das Aktionskomitee, das sich unter dem Vorsitz von Hubert Burda und Salomon Korn für den Neubau der Hochschule einsetzt. Unter den Gästen waren Persönlichkeiten wie Hans Magnus Enzensberger, Klaus Tschira und Henning Schulte-Noelle.

“Die Virtuelle Bibliothek ist ein Geschenk an die Hochschule für Jüdische Studien – und jeder kann mitmachen, jeder ist eingebunden”, so Hubert Burda. Als erster Pate zeichnete der Verleger gestern gleich mehrere Bücher, darunter Franz Kafkas “Der Prozess”, Elias Canettis “Die Blendung” und Marcel Reich-Ranickis “Mein Leben”.

Die Bibliothek macht die deutsch-jüdische Geistesgeschichte erfahrbar und soll auch dazu beitragen, sie im Dialog weiterzuentwickeln. Zwischen insgesamt 1.500 Werk-Vorschlägen kann jeder Besucher der als Website gestalteten Online-Bibliothek wählen und mit einer Spende zwischen 100 und 400 Euro Buchpate werden.

Jedes virtuell gezeichnete Werk steht für jüdische Dichter, Denker, Musiker, Maler und Schriftsteller, die die Geschichte des kulturellen Lebens in Deutschland geprägt haben. So füllen die Paten die Bibliothek mit literarischen Schätzen und spenden der Hochschule für Jüdische Studien ein neues Zuhause.

Der Grundstein für die neuen Räumlichkeiten der Heidelberger Institution, die sich als „Haus Jüdischen Geisteslebens” versteht, wurde im April gelegt. In dem Neubau in der Altstadt sollen in Zukunft acht Lehrstühle mit ihren Hörsälen und Seminarräumen, eine Bibliothek sowie das Zentralarchiv zur Forschung der Geschichte der Juden in Deutschland Platz finden. Die 1979 gegründete Hochschule will den Neubau Ende 2009 beziehen.

Engagement ausgezeichnet

Horst Köhler überreichte das Bundesverdienstrkreuz an Hubert Burda

Für sein vielfältiges, weit über Deutschlands Grenzen hinaus reichendes Engagement um die Medienentwicklung, um Gesellschaft, Kultur und den wissenschaftlichen Dialog zeichnete Bundespräsident Horst Köhler Hubert Burda mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Die Verleihung fand am Montagvormittag im Schloss Bellevue in Berlin statt.

„Unter dem Dach der von ihm gegründeten Hubert Burda Stiftung vereint er alle seine gemeinnützigen, sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Aktivitäten, unter anderem die ‚Felix Burda Stiftung’ und das ‚Center for Innovative Communications’ an der Ben Gurion Universiät in Israel. Er unterstützt Steven Spielbergs Shoah Foundation mit den Zeugnissen der Holocaust-Überlebenden für den Unterricht an Schulen und hat durch maßgebliche Spenden den Neubau des Jüdischen Zentrums in München gefördert”, heißt es in der Begründung.

Neben Hubert Burda zeichnete der Bundespräsident unter anderem Verlegerin Friede Springer, Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch, Schauspieler Armin Mueller-Stahl, Bischöfin Margot Käßmann und Sänger Peter Maffey mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus.

Die Welt der Bilder

Hubert Burda mit Hendrik Speck, Julia Gelshorn, Hans Belting und Gottfried Boehm

Nie zuvor waren Bilder so präsent wie heute. Mit dem Begriff „Iconic Turn” verbinden Wissenschaftler sogar einen Paradigmenwechsel, der die Flut der Bilder als Anzeichen für einen grundsätzlichen kulturellen Wandel versteht. Im Rahmen der Reihe „Iconic Turn” trafen sich am Freitag Experten im Schwarzwälder Menzenschwand, um neue Ereignisse und Entwicklungen zu diskutieren.

Referent bei dem zweitägigen Symposium im Burda-Gästehaus war unter anderem ZKM-Professor Hans Belting, der fragte: „Ist das Sehen globalisiert?” In seinem Vortrag unterschied er gespeicherte Bilder vom Visuellen und verglich Massenmedien und Kulturbilder. Friedrich Kittler stellte fest, dass der eigentliche neuzeitliche Iconicturn in Leon Battista Albertis Buch liege: Elementa pictorium. Dort werde zum ersten Mal versucht, Bild und Mathematik theoretisch zu versöhnen. Ernst Pöppel führte grundlegende neurologische Funktionen der Bilderkennung vor und wandte sich gegen eine allzu leichte Popularisierung der Neurowissenschaften – den „Neuropop”.

Über neue Forschungsfelder diskutierten außerdem Christa Maar, Gottfried Boehm, Peter Geimer, Julia Gelshorn, Stefan Heidenreich, Henning Ritter Hendrik Speck, Wolfgang Ullrich und Lambert Wiesing.

Unter dem Titel “Iconic Turn – Das neue Bild der Welt” widmeten sich die Felix Burda Memorial Lectures vier Semester lang der neuen Bedeutung des Bildes und seinen vielfältigen Erscheinungsformen in unterschiedlichen Wissenschaftsgebieten. Neben Wissenschaftlern aus den Bereichen Kunst- und Kulturwissenschaften, der Philosophie und der Mediengeschichte, der Hirnforschung, Mathematik und Physik, der Nanotechnologie und Künstlichen Intelligenz kamen auch Architekten und Bildschaffende zu Wort. Zur Vortragsreihe sind bereits zwei Bücher erschienen.

Brillante Eröffnung

Maria Furtwängler und Hubert Burda mit Wolfgang Reitzle und Nina Ruge

Wertvolle Schätze an den Wänden des Kunsthauses gepaart mit der High Society aus Wirtschaft, Kunst und Politik – so sah das Szenario im Münchner Haus der Kunst aus. Dort eröffnete die Bunte mit einer exklusiven VIP-Preview die Ausstellung „Brillantfeuerwerk”.

Nach Ansprachen des Münchner Kulturreferenten Hans-Georg Küppers und des Präsidenten des Goethe Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, ergriffen auch Kurator Udo Kittelmann und Verleger Hubert Burda das Wort. Sie begrüßten die rund 1.000 Gäste – darunter Schauspielerin Maria Furtwängler, Designerin Barbara Becker, Filmproduzent Bernd Eichinger mit Frau Katja, Kunst-Liebhaber Gunter Sachs sowie Vorstände großer Münchner Wirtschaftsunternehmen, die der Einladung von Chefredakteurin Patricia Riekel gefolgt waren.

Die Vertreter aus Society und Wirtschaft wurden im Theatersaal des Museums von Andy Warhol persönlich empfangen, der dort als lebensgroßer Aufsteller Hof hielt. Ein weiteres Highlight waren die Bunte-Cover verschiedener Jahrzehnte, die durch den Raum projiziert wurden.

In dem anschließenden Ausstellungsrundgang hatten die Gäste die Gelegenheit, die rund 100 Bilder zu bewundern, die elf Münchner Unternehmen anlässlich des 850. Stadtgeburtstags zur Verfügung gestellt hatten. Udo Kittelmann kombinierte diese Werke zu einem ungewöhnlichen Querschnitt künstlerischen Schaffens vom 18. Jahrhundert bis heute – ein wirkliches „Brillantfeuerwerk”! Als roter Faden dienen Zitate des Münchner Komikers Karl Valentin, der so als imaginärer Besucher durch die Ausstellung führt.

„Für Hubert Burda Media ist die Teilname an der Ausstellung eine große Freude, zumal die beiden Andy Warhol-Arbeiten ,Magazines und History` sowie ,Images of Munich City` noch nie öffentlich gezeigt wurden”, so Mon Muellerschoen, die als Kunst-Expertin die HBM Sammlung betreut.

Neben diesen beiden Werken sponserte das Medienunternehmen drei weitere Kunstwerke für die Ausstellung: „Ohne Titel – (Selbstportrait)” von Anselm Kiefer, Christian Wilhelm Ernst Dietrichs „Bänkelsänger” sowie „Die Felder” von Fritz Winter.

Die Ausstellung „Brillantfeuerwerk” ist noch bis zum 11. Januar 2009 im Haus der Kunst zu Gast. Neben Hubert Burda Media öffneten Unternehmen wie die Allianz, BMW, E.ON Energie AG, Generali Versicherungen, Giesecke & Devrient, HypoVereinsbank, The Linde Group, Münchener Rück, Siemens AG und Südhausbau ihre Kunstsammlungen und stellten Werke von Jean Marc Nattier, Reinhold Max Eichler, Ernst Wilhelm Nay, Tony Cragg, Max Klinger, Isa Genzken, Gerhard Richter, Bernhard Luginbühl, Pablo Bronstein, John Baldessari, David Hockney, Andreas Gursky, Stephen McKenna oder Jenny Holzer und Jean Tinguely für die Ausstellung zur Verfügung.

Letzter seiner Art

“Hubert Burda – vom Manager Magazin jüngst in die Hall of Fame der deutschen Wirtschaft aufgenommen – ist ein Verleger, wie man ihn in Deutschland kaum noch findet: gebildet, weltgewandt, ein Kind der Kultur und Moderne”, urteilt Manager Magazin-Redakteur Klaus Boldt in einem Porträt über den Verleger.

Lesen Sie hier den ganzen Artikel vom 12. August 2008.

Zum 80. Geburtstag von Andy Warhol

Andy Warhol und Hubert Burda

Andy Warhol veränderte den Blick auf die Kunst. Alltägliches wie Suppendosen oder Dollarnoten wurden durch seine Werke museumsreif. Der 1987 nach einer Operation verstorbene Künstler wäre heute 80 Jahre alt geworden.

Zwischen Warhol und der Familie Burda bestand eine enge Verbundenheit. In den 70er Jahren hatte der Künstler verschiedene Porträts der Familie angefertigt, nachdem Hubert Burda zum 70. Geburtstag des Senators 1973 die Idee dazu hatte.

Im September des gleichen Jahres war der Pop-Art-Künstler für Aufnahmen in der Offenburger Schanzstraße zu Gast. Insgesamt existieren 20 Porträts, die mittlerweile einen hohen Sammlerwert haben.

Zwei Warhol-Werke aus dem Familienbesitz sind ab dem 10. September in der Ausstellung „Brillantfeuerwerk” im Haus der Kunst zu sehen. Elf Münchner Unternehmen öffnen für diese Ausstellung anlässlich des 850. Geburtstags der Stadt ihre Kunstsammlungen und präsentieren gemeinsam Werke, die so noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen waren.

Xaver Bayer mit Hermann-Lenz-Preis ausgezeichnet

Hubert Burda zeichnet Xaver Bayer mit dem Hermann-Lenz-Preis aus

Xaver Bayer erhielt am Samstag auf Schloss Maxlrain in Bayern den von Hubert Burda gestifteten Hermann-Lenz-Preis 2008. Der 1977 geborene Wiener veröffentlichte bisher die Romane „Heute könnte ein glücklicher Tag sein“ (2001), „Die Alaskastraße“ (2003) und „Weiter“ (2006). Sein erster Erzählband „Die durchsichtigen Hände“ erschien im Juli 2008. Bereits 2002 hatte die Jury dem Schriftsteller ein Stipendium der Hermann-Lenz-Stiftung zuerkannt.

Die Juroren Peter Handke, Alfred Kolleritsch, Michael Krüger und Peter Hamm würdigten den Hermann-Lenz-Preis-Preisträger Bayer vor allem für seinen Roman „Weiter“. Damit seien ihm Bilder der Verlorenheit und Richtungslosigkeit gelungen, die sein großes erzählerisches Talent beweisen.

Die Laudatio auf den in Wien lebenden freien Schriftsteller hielt Michael Krüger, Hubert Burda überreichte den mit 15.000 Euro dotierten Scheck. Bayer bedankte sich herzlich und las zwei Stücke aus seinem aktuellen Erzählband.

Im Festsaal von Schloss Maxlrain wurden außerdem die diesjährigen Träger des Hubert Burda-Preises für osteuropäische Lyrik geehrt. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an den polnischen Lyriker Tadeusz Dabrowski, den ehemaligen Rockmusiker und heutigen Kulturredakteur Delimir Resicki aus Kroatien und die in Minsk geborene und gegenwärtig in den USA lebende Valzyna Mort. Ein Stiftungsstipendium erhielten Nancy Hünger, Reinhard Kaiser-Mühlecker und Kerstin Preiwuß.