“Die Gestaltung der Zukunft”

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Hubert Burda hat für das Handelsblatt anlässlich seiner Wiederwahl zum VDZ-Präsidenten einen Gastkommentar geschrieben

Gestern wurde Hubert Burda erneut zum VDZ-Präsidenten gewählt – heute skizziert er im „Handelsblatt” die Agenda seiner neuen Präsidentschaft. Auch in der digitalisierten Medienwelt habe die Zeitschrift ihren festen Platz im Leben der Menschen, so Burda in seinem Gastbeitrag. „Die Vielfalt der deutschen Verlagslandschaft ist in der Welt einzigartig. Es ist unsere Verantwortung, sie in die Zukunft zu führen.” Die Gestaltung dieser Zukunft sei vor allem eine unternehmerische Aufgabe. Gleichzeitig sei aber auch die Politik gefordert, „auf den Wandel mit klugen Justierungen zu reagieren”.

„Handelsblatt”-Herausgeber Gabor Steingart gratulierte Hubert Burda in seinem heutigen „Morningbriefing”, das die Überschrift „Burda for president” trägt: „Glückwunsch an Hubert Burda: Der Verleger aus München (Focus, Bunte, Xing u.a.) wurde gestern erneut zum Präsidenten des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger gewählt. Im Gastkommentar für das Handelsblatt legt er heute seine Agenda vor. Er fordert eine Reform des Kartellrechts, um die kaufmännische Kooperation der Verlage zu erleichtern. Er mahnt einen Urheberschutz an, der die Rechte der Journalisten gegenüber Google stärkt. Er drängt – auch im Interesse der Leser – auf einen modernen Datenschutz. Und zwischen den Zeilen strahlt uns Burdas Zuversicht entgegen, dass die Medienindustrie ihre besten Zeiten erst noch vor sich hat. Den Ängstlichen unseres Gewerbes sei dieser Gastkommentar zur sofortigen Lektüre empfohlen. Er wird auf sie wirken wie ein hochdosiertes Antidepressivum. Nur ohne Nebenwirkungen.”

Lesen Sie hier den Gastbeitrag von Hubert Burda im Handelsblatt.

Hubert Burda bleibt VDZ-Präsident

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VDZ-Präsident Hubert Burda und VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer

Die Delegiertenversammlung des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger hat Hubert Burda einstimmig im Amt des VDZ-Präsidenten bestätigt.

Der Verleger dankte den Delegierten für ihr Vertrauen: „Dem VDZ gelingt es in bemerkenswerter Weise, den öffentlichen Diskurs mitzugestalten. Diese Kraft unserer Branche werden wir auch weiterhin einsetzen, um für die Pressefreiheit und den fairen Wettbewerb in der digitalisierten Medienwelt zu werben.” Burda kündigte an, dass der VDZ den intensiven Dialog mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fortsetzen werde.

Burda, der das Amt seit 1997 innehat, hielt zudem fest: „Deutschland hat die besten Zeitschriften der Welt. Seit Jahren zeigen die Verleger, wie man bestehende Geschäftsmodelle erfolgreich transformiert und gleichzeitig die Chancen der digitalen Welt nutzt. Das Zeitschriftengeschäft ist gesund, sodass wir allen Grund haben, den Herausforderungen der digitalen Revolution selbstbewusst zu begegnen.”

VDZ-Vizepräsident Rudolf Thiemann sagte: „Die deutschen Zeitschriftenverleger freuen sich, dass mit Hubert Burda eine herausragende Verleger-Persönlichkeit Präsident des VDZ ist. Er ist ein Leuchtturm für die Verlagshäuser im stärksten Wandel ihrer Geschichte, und er ist ein glaubwürdiger, geschätzter und wirkungsvoller Ansprechpartner in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.”

VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer betonte das visionäre Handeln Burdas, „der vorausschauend neue gesellschaftliche, soziale Strömungen aufnimmt und stets in Beziehung zur eigenen Branche setzt. Dieses Denken prägt den VDZ”.

Weltkunst in München

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Hubert Burda im Gespräch mit Renate Eikelmann, Generaldirektorin des Bayerischen Nationalmuseums

Rund 80 Meisterbronzen und 25 Zeichnungen von berühmten Künstlern wie Johann Gregor van der Schardt oder Adriaen de Vries – die Bandbreite der Ausstellung „Bella Figura” im Bayerischen Nationalmuseum begeisterte gestern Abend die Gäste, die Hubert Burda zu einem Empfang und einer Führung durch die Ausstellung eingeladen hatte.

Renate Eikelmann, Generaldirektorin des Bayerischen Nationalmuseums eröffnete den Abend und betonte die Exklusivität der Ausstellung: „Die Ausstellung wird es so in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr geben, hier wurde Weltkunst nach München gebracht”, so die Kunstliebhaberin. Hubert Burda selbst nahm das Ereignis zum Anlass, seine Begeisterung für die Bronzekunst, insbesondere die Merkur-Figuren, zu teilen: „Niemand gibt Ihnen so wunderbare Ideen wie eine Merkurstatue auf dem Schreibtisch. Sie müssen sie nur einmal ansehen, und schon haben sie eine zündende Idee im Kopf”, sagte der Verleger. Unter den geladenen Gästen waren unter anderem Ludwig Spaenle, der Bayerische Staatsminister für Bildung, Kultus, Wissenschaft und Kunst, und Fürst Hubertus Fugger von Babenhausen, dessen Vorfahren früher zu den Wohlhabenden gehörten, die kostbaren Bronzen in Auftrag gaben.

Kurator Jens Burk führte die Gäste in einer zwanzigminütigen Führung durch die Ausstellung, die auch Daniel Steil, dem Chefredakteur von Focus Online, einen spannenden Einblick in die Bronzekunst gewährte: „Es ist beeindruckend, wie es das Bayerische Nationalmuseum geschafft hat, international für Aufsehen zu sorgen und Erwähnungen über Deutschland hinaus, in Amerika und Asien zu haben. Das zeigt, welch künstlerische Qualität hinter der Ausstellung steckt.”

Hubert Burda feiert Geburtstag

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Hubert Burda bedankte sich bei seinen Gästen

300 Kerzen tauchten den barocken Kaisersaal der Münchener Residenz in ein warmes Lichtermeer. Zwischen bayerischen Wappen, biblischen Fresken und farbenfrohen Blumengestecken strich ein Quartett klassische Melodien, und auf der Bühne wurden ebenso herzliche wie kluge Worte gesprochen: Es war ein würdiger Rahmen, um Hubert Burda zu seinem 75. Geburtstag die Ehre zu erweisen. Dabei waren die 300 vom Vorstand geladenen Freunde, Geschäftspartner und Wegbegleiter des Verlegers ja beileibe nicht die ersten Gratulanten, sondern trotz aller Prominenz eher die Letzten. Denn die Feier am Donnerstagabend bildete den Abschluss ausdauernder Festivitäten in dieser Woche – jede für sich ein Höhepunkt.

Der Jubilar selbst zeigte sich auch beeindruckt von all den Würdigungen, die ihm in den vergangenen Tagen zuteil geworden sind, ja, er war fast schon ein wenig verlegen: Es sei ja so viel gesagt und geschrieben worden, wer und was er angeblich alles wäre, sinnierte er auf der Bühne – um dann seine Nachdenklichkeit plötzlich abzulegen und den Gästen zuzurufen: Richtig so! Schließlich habe er hart dafür gearbeitet. Viel Witz und schlaue Reden, lautes Lachen und intensive Gespräche, Gesang und Gitarrenmusik erfüllten die prachtvolle Atmosphäre an diesem Abend – connect the unexpected. Mal wieder. Plus ultra. Immer weiter.

Maria Furtwängler-Burda eröffnete den Abend und begrüßte die Gäste. Sie richtete eine rührende Liebeserklärung an ihren Gatten. Und auch die Kinder sorgten für herzerwärmende Momente. Sohn Jacob erinnerte an gemeinsame Heidegger-Debatten, Tochter Elisabeth sang ihr eigens für ihren Vater komponiertes Lied. Burda-CEO Paul Bernhard-Kallen beschrieb die prägenden Eigenschaften des sich stets wandelnden Unternehmers Hubert Burda. Und Bundesminister Schäuble hob den Weitblick des Verlegers hervor.

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Auch Maria Furtwängler-Burda begrüßte die Gäste

Zwischen diesen höchst persönlichen Beiträgen sang Star-Tenor Jonas Kaufmann für die Abendgesellschaft. Das Menü wurde von Weinen der Durbacher Winzer Heinrich Männle und Andreas Laible begleitet.

Normalerweise würden wir an dieser Stelle Gäste aufzählen, die Sie ganz bestimmt kennen – allerdings müssten Sie dann weit mehr als 100 Namen lesen, zum Beispiel die von Peter Sloterdijk und Peter Handke, von den Adelsfamilien aus Baden, Württemberg und Bayern, von Ferdinand Piëch und Kai Diekmann, von Jürgen Fitschen und Edmund Stoiber, von Veronica Ferres und Franz Beckenbauer.

Notizen aus bewegten Zeiten

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Hubert Burda bei der Vorstellung seines neuen Buches “Notizen zur Digitalen Revolution”

Medienunternehmen mussten sich in den vergangenen 25 Jahren, getrieben durch neue Technologien, völlig neu erfinden. Als einer der Pioniere dieser Entwicklung blickt Verleger Dr. Hubert Burda in seinem neuen Buch „Notizen zur Digitalen Revolution 1990-2015″ auf mehr als zwei Jahrzehnte digitaler Transformation zurück. Das sehr persönliche Werk hat er am Dienstag in München vorgestellt.

„Wir erleben gerade eine digitale Revolution, die alle Lebensbereiche erfasst. Das Stichwort hier heißt ‚Infosphäre’ – unsere neue Informationsumgebung, in der Menschen, Algorithmen und Geräte miteinander interagieren und kommunizieren”, so der Verleger anlässlich der Vorstellung seines Buches. Darin präsentiert er handschriftliche Notizen und Aufzeichnungen der vergangenen 25 Jahre und macht seine Gedanken einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Früh hat er die Möglichkeiten des Internets erkannt und bereits Anfang der Neunzigerjahre sein Unternehmen konsequent auf den digitalen Wandel ausgerichtet. Er war schon damals überzeugt: „Die New Economy ist keine Eintagsfliege. Wer das glaubt, der wird Schiffbruch erleiden.” Er habe sich 1991 nicht vorstellen können, dass es tatsächlich noch so lange dauern würde, bis die digitale Transformation alle Lebensbereiche so durchdringen würde, wie es im Jahr 2014 der Fall ist, so Hubert Burda. Detailliert schildert der Verleger auch seine Begegnungen mit digitalen Vordenkern wie Jeff Bezos, Sergej Brin und Bill Gates, er beschreibt zudem die Entwicklungsgeschichte von Hubert Burda Media und die des 1993 gegründeten Nachrichtenmagazins Focus.

Über Auszüge aus seinen Tagebüchern und Redemanuskripten lässt er Revue passieren, wie seine Beobachtungen der neuen Megatrends in Medien und Technologie die Branche, sein Unternehmen und ihn persönlich geprägt und verändert haben. Er berichtet von Skepsis und Widerspruch, die ihm begegneten, als er große Herausforderungen für Branchen wie Banken und Versicherungen durch digitale Disruptoren voraussagte. Flankiert werden die Notizen von Beiträgen von seiner ersten Ehefrau Christa Maar, von seinem Sohn Jacob Burda und von Stephanie Czerny, die vor zehn Jahren für Burda die Digitalkonferenz DLD ins Leben gerufen hat. Sie gewähren aus ihren eigenen Perspektiven einen Einblick, wie die digitale Revolution das Leben und Arbeiten in Hubert Burdas Umfeld beeinflusst hat.

In seinen Privaträumen begrüßte Hubert Burda am Dienstag rund 60 Gäste zur Präsentation des Buches, unter ihnen der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und die Verleger Michael Krüger und Dirk Ippen.

Notizen zur Digitalen Revolution 1990-2015 von Hubert Burda ist im Petrarca Verlag erschienen und ab sofort zum Preis von 19,80 € (Hardcover) bzw. 9,80 € (Broschiert) erhältlich. BurdaNews hat zudem ein E-Book erstellt, das zum Preis von 9,80 € über die kostenlose „Kindle Viewer App” am Desktop-Rechner und auf Tablets (Android und iOS) sowie auf den „Kindle”-Lesegeräten „Fire” und „Paperwhite” verfügbar ist.

Weitere Bilder zum Download finden Sie auf Flickr.

Link zum E-Book

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Stabübergabe beim EPC

Hubert Burda mit Francisco Balsemão (r.) und dem neuen EPC-Chairman Christian van Thillo

In Brüssel verabschiedete Hubert Burda am Donnerstag den scheidenden Chairman des European Publishers Council (EPC), Francisco Balsemão. Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen wurde als neues Mitglied im EPC begrüßt.

Burda würdigte Balsemão als „herausragende Persönlichkeit der europäischen Verlagsbranche”. Der Portugiese stand dem EPC seit 1999 vor, nachdem er vorher u. a. portugiesischer Ministerpräsident gewesen war. „Seine Verdienste für unsere Industrie in Zeiten der Innovation und Transformation sind außergewöhnlich, und gemeinsam haben wir so viel erreicht.” Balsemão hatte sich u.a. mit einem offenen Brief in der FAZ an den früheren EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia in die „Fair Search”-Debatte um Google eingeschaltet.

Balsemão gibt das Amt wie geplant an den Belgier Christian van Thillo (De Persgroep) weiter. Im Zuge dieser Stabübergabe wurde auch Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen als neues Mitglied im EPC begrüßt.

Der EPC wurde 1991 von Hubert Burda und weiteren europäischen Verlegern als Interessenvertretung gegenüber den EU-Institutionen gegründet. Während anfangs drohende Werbeverbote und -beschränkungen die Diskussionen mit der Politik dominierten, trat in den vergangenen Jahren die Frage in den Vordergrund, welche digitalpolitischen Weichenstellungen Europa benötigt, um im internationalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren. Besondere Bedeutung für die Arbeit des EPC haben die regelmäßigen Treffen mit dem Präsidenten der Europäischen Kommission sowie den relevanten EU-Kommissaren.

Verständigung durch Verständnis

Hubert Burda und Wolfgang Schäuble mit dem Preis für Verständigung und Toleranz

Seit 2002 zeichnet das Jüdische Museum Berlin jährlich Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik aus, die einen besonderen Beitrag zum interkulturellen Verständnis leisten. Hubert Burda habe sich seit vielen Jahren für ein tolerantes Miteinander eingesetzt, so die Literaturwissenschaftlerin Rachel Salamander in ihrer Laudatio auf den Verleger, nicht zuletzt mit der Gründung des „Hubert Burda Center for Innovative Communications” an der Ben-Gurion-Universität in Israel.

„Verständigung, so erlebe ich das als Verleger, kann heute nur gelingen, wenn wir lernen, die einschneidende digitale und mediale Revolution zu verstehen, in der wir heute leben”, so Burda in seiner Dankesrede.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. „Die Felder, auf denen ich einen Beitrag zu Verständigung und Toleranz leisten durfte und darf, verlangen noch und wieder unseren ganzen Einsatz”, appellierte der Preisträger. „Auch 25 Jahre nach der Zeitenwende, die uns das Ende der Geschichte bringen sollte, wie manche versprachen, also den endgültigen Sieg der liberalen Demokratie, herrscht in der Welt ein eklatanter Mangel an Verständigung und Toleranz.”

Auszeichnung für den Verleger Hubert Burda

Der Londoner Verleger Lord Weidenfeld bei der Laudation auf Hubert Burda

Die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste, eine Vereinigung von Philanthropisten und Akademikern mit Sitz in Salzburg, ehrte am 22. September im Kölner Rathaus den Verleger Hubert Burda, den Berater des Königs Mohammed VI. von Marokko André Azoulay und Prinz Hassan von Jordanien: Jeder habe sich durch sein Engagement für die Toleranz zwischen den Religionen und Kulturen im Nahen Osten verdient gemacht.

Der Londoner Verleger Lord Weidenfeld als Laudator dankte Hubert Burda vor allem für seinen Einsatz, die Verständigung zwischen Deutschen und Juden, Deutschland und Israel voranzutreiben. Alle drei Preisträger erhielten je einen Toleranzring. Er erinnert an Gotthold Ephraim Lessings Ringparabel. In ihr erben drei Söhne von ihrem Vater je einen Ring. Die drei Ringe stehen für die Ablehnung von Bigotterie, Intoleranz und Missionierung.

Eine Ära geht zu Ende

Hubert Burda mit den Preisträgern Franz Mon und Tomas Venclova und den Jurymitgliedern

Vierzig Jahre nach seiner Gründung wurde am vergangenen Samstag, dem 14. Juni, der Petrarca-Preis im Bayerischen Nationalmuseum in München verliehen – zum letzten Mal, wie der Preisstifter Hubert Burda mit einiger Melancholie ankündigte. Gleichzeitig aber äußerte Burda die Absicht, das mit der Preisverleihung stets einhergehende Fest der Literatur weiterführen zu wollen, als eine Zusammenkunft von Dichtern und Freunden der Poesie im Juni in München. „Denn”, so Burda, „diese Tage in der Mitte des Jahres waren die, auf die ich mich all die Jahre mit am meisten gefreut habe.”

Mit der diesjährigen Preisverleihung an die Lyriker Franz Mon und Tomas Venclova sei der Petrarca-Preis zu einem „würdigen Ende” gekommen, so Burda. Er erinnerte noch einmal an die Gründungsphase des Preises, als sein Münchner Freundeskreis beschlossen hatte, Dichter zu ehren, die im Geiste des großen italienischen Humanisten Francesco Petrarcas (1304-1374) wirkten und dem Namensgeber entsprechend die Lyrik, eine traditionell mit wenig Aufmerksamkeit bedachte Gattung, in den Mittelpunkt zu rücken.

Die frappierende Aktualität Petrarcas stellte der Literaturwissenschaftler und Petrarca-Spezialist Karlheinz Stierle in einem brillanten Vortrag dar. Er rühmte ihn als Dichter der Nachdenklichkeit – und als jemanden, der früh Naturbeobachtungen in sein Werk einbezog und damit bis heute stilprägend und wirkmächtig geblieben sei.

Das ganze Spektrum dessen, was die Dichtkunst zu leisten im Stande ist, zeigte sich an der Auswahl der Preisträger in diesem besonderen Jahr 2014. Die Juroren Peter Handke, Peter Hamm, Alfred Kolleritsch und Michael Krüger hatten sich für den Frankfurter Franz Mon und den Litauer Tomas Venclova entschieden. Mons mit Witz und Formwillen sorgfältig gefassten Gedichte zeigten ihn als einen sprachspielerischen Artisten, erklärte Peter Handke in seiner Laudatio. Handke arbeitete Mons Poetik anhand seines langen Briefwechsels mit dem ostdeutschen Dichter Carlfriedrich Claus heraus.

Tomas Venclova, der 1937 in Memel geborene und 1977 in die USA emigrierte Dichter und Literaturwissenschaftler, dagegen verfasse „große strenge Gedichte”, so der Laudator Michael Krüger, aus denen die ganze Trauer und Verlorenheit des aus seiner Heimat Vertriebenen spreche. Sie seien, so Krüger, melancholisch sarkastische Befunde eines Dichters, dem jede geschichtsphilosophische Tröstung ausgetrieben worden sei. Hysterischer Nationalismus sei ihm zutiefst suspekt, habe Venclova einmal geschrieben. Lieber sei er ein „wurzelloser Kosmopolit”. In einem seiner Gedichte, das er in München beeindruckend und freisprechend vortrug, heißt es: „Ich weiß nur eins: Das Böse stirbt nie, nur die Blindheit, die lässt sich verscheuchen. Und dass Verse mehr wert sind als jeder Traum.”

Zum Einstieg in die Gedankenwelt dieses großen Europäers, der in den USA zu einem einflussreichen Literaturwissenschaftler an der Universität Yale wurde, empfahl Krüger aber dessen einziges auf Deutsch erhältliches Prosa-Werk: „Vilnius. Eine Stadt in Europa”. Das Buch sei – „untertrieben ausgedrückt” – ein Meisterwerk. Mit stilistischer Eleganz und großem Witz erforsche es die mythischen und sehr realen Schichten dieser Stadt, die in jener Zeit entstand, als auch Athen und Rom gegründet wurden und die lange als „die italienischste Stadt nördlich der Alpen” galt.

Und so schließt sich auch hier der Kreis zu Petrarca und zu München, das vielen als „italienische” Stadt gilt und in dem sich der verschworene Freundeskreis von nun an jährlich zusammenfinden wird, um ausgelassen Petrarca zu feiern – und die Poesie.

“Hacken” im Badischen

Hubert Burda lädt Mitte Juni zum ersten Open Data Hack Day ein. Natalia Karbasova organisiert das Treffen in Offenburg

Storytelling, Datenanalyse und Design hängen unmittelbar zusammen – genau diese Verbindung wird beim ersten Offenburger Open Data Hack Day gezeigt. Journalisten, Programmierer, Mediendesigner, Volontäre und Studenten kommen im Medien Tower zusammen, um gemeinsam Ideen zu entwerfen, diese zu programmieren und einer Jury zu präsentieren. Die rund 50 Teilnehmer unterschiedlichster Fachrichtungen schließen sich in kleinen Teams zusammen und treten gegeneinander an. Die kreativsten Umsetzungen werden mit Cyberport-Gutscheinen (im Wert von 1500, 1000 und 500 Euro) sowie Veröffentlichungen in der Huffington Post Deutschland ausgezeichnet.

„Wer schon heute als Journalist ein paar Zeilen Code schreiben kann und weiß, wo er die Daten findet und diese dann visualisiert, ist gut für die Zukunft aufgestellt”, erklärt Verleger Hubert Burda. „Journalisten sollen aber nicht nur coden und visuell denken lernen, sondern sich immer mehr mit Entwicklern und Designern zusammenschließen – nur so entstehen innovative Medienprojekte. Auch wir als Verlag brauchen immer mehr solche jungen Menschen, die keine Scheu vor neuen Technologien haben. Daher freut es mich sehr, dass so viel Interesse an unserem Open Data Hack Day in Offenburg besteht. In der Region und auch deutschlandweit gibt es viele junge Talente, die wir gerne mit solchen Initiativen fördern möchten.”

Natalia Karbasova aus dem Verlegerbüro hat den Aktionstag organisiert. „Es gibt weltweit relativ wenige Hackathons im Medienbereich, denn die meisten werden für Entwickler veranstaltet. Wir wollen aber das technische Know-How der IT-Profis auch für Journalisten zugänglich machen”, sagt sie. Ein Ziel der Veranstaltung: „Wir wollen tolle Ideen in Teams entwickeln und den Journalisten die Scheu vom Coden und von der Zusammenarbeit mit Entwicklern und Designern nehmen. Denn es gibt auch bei Burda viele Redaktionen, die von der Auswertung öffentlicher Datensätze, von der visuellen Darstellung von Informationen und Automatisierung einiger Arbeitsabläufe profitieren können.”

Auf dem Blog von Open Data Hack Day kann man sich über die aktuellsten Trends in Datenvisualisierung informieren und Interviews mit den bekanntesten Informationsdesigners und Datenjournalisten lesen.