Forum für Zukunftsvisionen

Synergiebörse: Die DLD-Konferenz bringt banchenübergreifend Experten zusammen

Internationale Unternehmer, hochkarätige Autoren, Designer, Nobelpreisträger und Gründer blicken vom 25. bis zum 27. Januar im Münchner Hypovereinsbankforum in die Zukunft. Rund 800 namhafte Gäste versammelt dort die fünfte Digitalkonferenz DLD (Digital, Life, Design), die als „Synergiebörse” Denker und Lenker der unterschiedlichsten Branchen zusammen bringen möchte.

“DLD ist interdisziplinär, schafft Schnittstellen und vernetzt katalysatorisch Menschen aus unterschiedlichsten Welten”, so DLD-Mitbegründerin Steffi Czerny. “DLD bietet zum intensiven Networking eine Plattform für die Entwicklung neuer Gedanken- und Geschäftsmodelle”, so Mitbegründer Marcel Reichart über die Konferenz, die drei Tage vor dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos stattfindet.

DLD steht 2009 unter dem Motto “New Realities” und fordert die Teilnehmer auf, nach einem bewegten Jahr Zukunftsperspektiven für ihre Märkte und Branchen zu formulieren. Im digitalen Bereich werden neue Geschäftsmodelle für Bewegtbildangebote, Cloud Computing, Internet Politics und Online-Education Thema sein.

Philantrocapitalism, Bildung, Nachhaltigkeit und Diversity sind neue Herausforderungen, mit denen sich global agierende Unternehmer auseinandersetzen müssen. Nachhaltiges City Design und Produktdesign sowie die Schnittstellen zwischen Kunst und Bildung ergänzen den interdisziplinären Themenkanon von DLD. Regional liegt in diesem Jahr besonderes Augenmerk auf den Wachstumsmärkten Südamerika und Osteuropa.

Unter den rund 80 Referenten und Gästen sind Telekom-Chef René Obermann, Autor Nassim Taleb, Designer Lapo Elkann, Nobelpreisträger Daniel Kahneman, Architekt Rem Koolhaas, Gründerin und Walt Disney-Enkelin Abigail Disney und YouTube-Entwickler Chad Hurley.

Ein Höhepunkt der DLD wird auch in diesem Jahr die Verleihung des Aenne Burda Awards für Creative Leadership sein. Fester Bestandteil des Rahmenprogramms ist außerdem die DLD Starnight präsentiert von BUNTE.de, die am Montagabend im Haus der Kunst steigt. DLD wird in diesem Jahr zudem erstmals bis in den Weltwirtschaftsgipfel in Davos verlängert – der traditionelle Nightcap am Mittwochabend wird von DLD präsentiert.

Weitere Informationen, das vollständige Programm, sowie Videos aller Diskussionen finden Sie auf der DLD-Website. Im eigenen DLD-Videoportal werden hier alle Panels der englischsprachigen Konferenz übertragen.

Eine Hommage an die Region

Roland Mack und Edith Schreiner und bei der Präsentation des Buchs “Metropolregion Oberrhein”

„BAMBI war Werbung für die ganze Region”, fasst Hubert Burda die Verleihung von Deutschlands wichtigstem Medienpreis in Offenburg zusammen. Repräsentative Umfragen von TNS-Emnid belegen, dass der Bekanntheitsgrad der Stadt immens gewachsen ist. Demnach stieg er um mehr als 15 auf 60 Prozent. Nach der BAMBI-Verleihung gaben sechs Millionen Deutsche mehr an, schon einmal von der Stadt in Baden-Württemberg gehört zu haben.

„Es war uns wichtig, dass BAMBI für die Region kein Strohfeuer ist, sondern sich auch mit Nachhaltigkeit auf die Menschen und die Wirtschaft niederschlägt und den Medienstandort weiter stärkt”, erklärte der Verleger bei einem Pressetermin am Donnerstag in Offenburg. Und da ist sich Oberbürgermeisterin Edith Schreiner sicher: „Die Stadt hat durch BAMBI ein neues Selbstwertgefühl erhalten und wird jetzt noch stärker als Medienstadt in der Welt wahrgenommen. Wirtschaft und Einzelhandel konnten die Veranstaltung in ihr Marketing einbinden und der große Gewinner ist die Messe.”

„Das 60-jährige BAMBI-Jubiläum war für Offenburg das Ereignis des Jahrzehnts – die Stadt wird immer mehr zu einem kommunikativen Nukleus der Metropolregion”, schreibt Hubert Burda in seinem Vorwort zu dem Buch „Metropolregion Oberrhein – die Entertainment Economy und ihre Macher”, das am Donnerstag vorgestellt wurde. Der opulente Bildband stellt die Player der Region vor – vom Europa-Park in Rust über den Medien Park in Offenburg oder die Werner Kimmig TV-Produktion in Oberkirch bis zu Sternrestaurants, erfolgreichen Winzern oder der Baden-Badener Pferderennbahn.

Landrat Frank Scherer appellierte, die Stärkung der Metropolregion zu nutzen und weiter auszubauen. Eine Ost-West-Verbindung seit strukturell dringend nötig und dafür wolle er sich persönlich einsetzen. Europa-Park-Chef Roland Mack bedankte sich bei Hubert Burda für den Bildband und sein Engagement für die Region: „Mit dem Buch und deiner Visionärsrolle hast Du aus einem Mosaik ein Bild geschaffen.”

BAMBI-Produzent Werner Kimmig aus Oberkirch fühlt sich vom Erfolg der Jubiläumsgala bestätigt: Er hatte von Anfang an seine Heimat geglaubt und war der Überzeugung, das auch eine Mittelstadt wie Offenburg ein Event dieser Größenordnung stemmen kann. Mit dem von Kari Albermann konzipierten Bildband wird der Region und den Menschen, die sie prägen, nun ein Denkmal gesetzt. Portraits der Fotografin Jorinde Gersina stellen die Menschen der Region vor – jeder in seiner typischen Umgebung. So ist ein farbenprächtiges Buch, aber eben auch eine Plattform der Nachhaltigkeit entstanden.

“Die Erben” ausgezeichnet

Die Ernst-Schneider-Preisträger 2008

Für die NDR-Dokumentation “Hubert Burda – Zwischen Rebellion und Pflicht” haben die Autoren Kathrin Pitterling und Jörg Komorowski am Mittwoch in der Handelskammer Hamburg den Ernst-Schneider-Preis 2008 erhalten. Der Film aus der ARD-Reihe “Die Erben” war Favorit in der Kategorie “Wirtschaft in der Unterhaltung”.

Die Jury beeindruckte die Dokumentation als ein Fernsehporträt, “das nach dem unternehmerischen Impuls, nach der Risikobereitschaft und den Spielinstinkten fragt, die Hubert Burda antreiben.” Die Dokumentation war am 22. Januar 2007 im Ersten zu sehen und hatte allein in der Erstausstrahlung 3,4 Millionen Zuschauer.

Die Deutschen Industrie- und Handelskammern verleihen den mit 7.500 Euro dotierten Ernst-Schneider-Preis in jedem Jahr für herausragende Wirtschaftsbeiträge. Die Jurys trafen ihre Wahl aus insgesamt 900 Einsendungen.

Zukunft der Medien

Hubert Burda und Angela Merkel (Mitte) mit den Preisträgern der Goldenen Victoria Dieter Zetsche und Aydin Dogan

Unter dem Motto „Zukunft schaffen” haben am Montag die Zeitschriftentage des Verbands der Deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ) in Berlin begonnen. Angesichts der Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die Werbe- und Medienindustrie warnte VDZ-Präsident Hubert Burda vor Panikstimmung: „Medien und damit auch Zeitschriften stellen allen Unkenrufen zum Trotz noch immer ein Grundnahrungsmittel in unserer Gesellschaft dar. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern”, sagte der Verleger in der Eröffnungsrede.

Print werde auch künftig einen festen Platz in den sich weiter fragmentierenden Medienmärkten haben – darüber waren sich die Verlagsmanager bei der Auftakt-Diskussion einig. Allerdings müssten die Verlagsunternehmen die Herausforderungen der Digitalisierung offensiv annehmen, Kostenüberprüfung betreiben und zusammen mit den Grossisten gemeinsame Anstrengungen in der Optimierung des Vertriebs in Angriff nehmen. Der VDZ wählte neue Vorstandsmitglieder und berief unter anderem den zukünftigen Burda-Vorstand Philipp Welte, der den Bereich Publikumszeitschriften vertritt.

Die traditionelle Publisher’s Night mit rund 1.000 Gästen aus Medien, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stand am Montagabend ganz im Zeichen der Goldenen Victoria: Neben Daimler-Chef Dieter Zetsche als “Unternehmer des Jahres” wurde der türkische Medienunternehmer Aydin Dogan geehrt.

Hubert Burda übergab ihm die Auszeichnung für seine Verdienste um Integration und die deutsch-türkische Verständigung. Die Laudatio hielt Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. Dogan, zu dessen Portfolio unter anderem die „Hürriyet” gehört, hatte zuletzt zum EM-Halbfinalspiel zwischen Deutschland und der Türkei eine große Presse-Aktionen mit deutschen Verlegern gestartet.

Das Thema Integration und die Initiative der Bundesregierung unterstützt der VDZ selbst mit der Gründung einer eigenen Stiftung. Im Zuge der Media Responsibility soll die „Deutschlandstiftung für Integration” das Thema auf eine breite Basis stellen und die vielen unterschiedlichen Integrationsprojekte vernetzen.

Global Art im Fokus

Hubert Burda überreichte Chin-tao Wu das erste Felix Burda Stipendium

Wie wirkt sich die Globalisierung auf die zeitgenössische Kunst aus? Welchen Einfluss nimmt sie auf Museen, den Kunstmarkt und die Kunstkritik? Als Trägerin des ersten Felix Burda Stipendiums soll die taiwanesische Kuratorin Chin-tao Wu das Forschungsprojekt „GAM – Global Art and the Museum” am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe unterstützen.

Verleger Hubert Burda überreichte Wu das Stipendium am Montag vor zahlreichen Gästen im Münchner Goethe-Institut und verwies auf das vielfältige Engagement der Fachexpertin und Wissenschaftlerin, zu deren neuesten Arbeiten eine Analyse der Beziehungen zwischen zeitgenössischer Kunst und Haute Couture gehört.

Mit insgesamt vier Stipendien unterstützt Hubert Burda Media das Forschungsprojekt zur Global Art. Sie ermöglichen außereuropäischen Kuratoren und Wissenschaftlern, das Projekt in einem Gastaufenthalt vor Ort zu beraten und an der Vorbereitung der für 2011 geplanten ZKM-Ausstellung „Global Art: Eine kritische Bilanz” mitzuwirken.

Ausgehend von der Annahme, dass sich mit der Globalisierung derzeit ein fundamentaler Wandel vollzieht, unternimmt das das Karlsruher ZKM-Projekt erstmals den Versuch, das neue Terrain zeitgenössischer Kunst zu sondieren.

Inwiefern Kunst heute auch im Kontext von Geopolitik und der ökonomischen Verflechtung gesehen werden muss, was globale Kunst von „moderner” Kunst unterscheidet und ob das Phänomen einer globalen Kunstpraxis das Ende der westlichen Deutungshoheit bedeutet – all dies sind zentrale Forschungsfragen, die Projektkurator Hans Belting in seinem Vortrag „Nach der Moderne – die ,Art World’ im globalen Jahrhundert” vorstellte. Zuvor sprachen Kunsthistoriker Gottfried Boehm und ZKM-Vorstand Peter Weibel, der das Zusammenspiel der Kulturen als wechselseitige Umschreibeprozesse beschrieb.

Beim anschließenden Empfang im Goethe-Institut konnten sich die Gäste aus Kultur, Medien und Wirtschaft, darunter Haus der Kunst-Chef Chris Dercon, Unternehmerin Corry Mueller-Vivil und Rodenstock-Vorstand Olaf Göttgens, weiter über das Projekt austauschen.

Toleranz und Austausch

Beim dritten Integrationsgipfel wurde im Kanzleramt eine Zwischenbilanz gezogen. Unter den 140 Vertretern aus Politik, Verbänden, Sport und Medien, die auf Einladung Angela Merkels teilnahmen, war auch Verleger Hubert Burda. Als Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) vertrat er die Medien.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Integration ausländischer Mitbürger stärken und hatte deshalb bereits 2006 zum ersten Integrationsgipfel ins Kanzleramt eingeladen. Beim dritten Treffen am Donnerstag wurde in Berlin eine erste Zwischenbilanz der Integrationspolitik gezogen. In Reaktion auf die Wahl Barack Obamas zum ersten schwarzen Präsidenten der USA gestand die Kanzlerin Versäumnisse in der Politik ein: Zu wenig Abgeordnete hätten einen Migrationshintergrund.

Bei der Integration von Zuwanderern will Merkel messbare Erfolge erreichen und kündigte dazu die Entwicklung von Kriterien an. Dann gebe es „kein Entweichen” mehr, wenn die Ziele nicht erreicht würden. „Migranten gehören zu unserer Gesellschaft”, mahnte die Kanzlerin. Die rund 15 Millionen Bürger mit ausländischen Wurzeln sollten ebenso in Institutionen und Verbänden vertreten sein wie Deutsche. Nur gegenseitige Offenheit in der Bevölkerung bringe aber die Integration voran.

Hubert Burda lobte unter anderem die Bild-Zeitung für ihren zweisprachigen Auftritt beim EM-Halbfinale Deutschland-Türkei im Sommer. Er selbst hatte zu diesem Anlass gemeinsam mit dem Gründer der Video-Plattform Sevenload, Ibrahim Evsan, die Initiative „Living Together in Europe” ins Leben gerufen. Der Video-Channel für die deutsch-türkische Freundschaft soll den interkulturellen Austausch zwischen den beiden Ländern stärken.

Und auch der VDZ will die Toleranz und den Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlichem nationalen, kulturellen und sozialen Hintergrund fördern und noch dieses Jahr die „Deutschlandstiftung Integration” ins Leben rufen. Sie soll einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis und zur Verständigung sowie zum Abbau von Vorurteilen gegenüber Menschen leisten, die aus den verschiedensten Gründen nicht in unsere Gesellschaft integriert sind und auf ein integrationsfreundliches Klima in Deutschland hinwirken.

Angebote im Wandel

Die Teilnehmer des Mediengipfels zur Eröffnung der 22. Münchner Medientage

Die Debatte um die Online-Angebote von ARD und ZDF und deren Kontrolle stand im Mittelpunkt des Mediengipfels zum Auftakt der Münchner Medientage 2008. Hubert Burda, der in der Expertenrunde als Verbandspräsident die Zeitschriftenverleger vertrat, zeigte sich zufrieden mit den „Leitplanken”, die mit dem zwölften Rundfunkänderungsstaatsvertrag gefunden worden sind.

Nun gelte es, sich an die neuen Regeln – wie beispielsweise die Sendungsbezogenheit der öffentlich-rechtlichen Online-Inhalte – zu halten, forderte der Verleger. „Aber gerade diese Sendungsbezogenheit wird permanent verletzt”, so Burda. Deshalb sollten die Verleger ARD und ZDF „mit einer Klage nach der Anderen überziehen.” Wenn Öffentliche-Rechtliche und private Medienanbieter hingegen fair miteinander umgingen, werde es auch viele Möglichkeiten der Kooperation geben.

Im Hinblick auf die Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Medienwirtschaft setzt Hubert Burda auf Kostensenkungen. „Die Zahlen der letzten Jahre sind überall rückläufig. Ich kenne kein Medienhaus, das nicht dabei ist, die Kosten zu senken und so in den Griff zu bekommen.” Die Zukunft liegt für ihn im Bereich Crossmedia, wo völlig neue Formen der Werbung um eine Marke herum möglich seien – von einer zielgruppenspezifischen Ansprache bis zum Nachweis der tatsächlichen Nutzer eines Angebots.

Für Magazine heiße das, die neuen Möglichkeiten ergänzend zum Heft online umzusetzen. „Wenn Print das integriert, dann geht es vorwärts”, so der Verlegerpräsident, „aber wer das jetzt nicht tut, ist in zehn Jahren weg vom Fenster.”

Auf dem Mediengipfel diskutieren unter anderem die Intendanten Markus Schächter, Thomas Gruber und Fritz Raff, RTL-Chefin Anke Schäferkordt und Google-Chef Philipp Schindler die Herausforderungen für klassische Medien und Werbungstreibende. Helmut Markwort moderierte gewohnt launig die Runde und richtete sich in seiner Begrüßung vor allem an den frisch gewählten bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der seine Teilnahme an der Runde kurzfristig abgesagt hatte.

Die andere Wirklichkeit

Hubert Burda gratuliert Peter Handke

Der österreichische Schriftsteller Peter Handke ist am Mittwochabend mit dem Thomas-Mann-Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ausgezeichnet worden. Die Laudatio bei der Preisverleihung in der Münchner Residenz hielt Hubert Burda.

Der Verleger beschrieb in seiner Rede Handkes Fähigkeit, eine „andere Wirklichkeit” herzustellen. Im Bezug auf das Erfolgsstück “Publikumsbeschimpfung” sagte er: „Heute, mehr als 40 Jahre später, wissen wir, dass das, was uns gefiel, die Dekonstruktion des bisherigen Theaters war. Hier beschrieb jemand eine andere Wirklichkeit, indem er zunächst einmal alles in Frage stellte: die Bühne, die Schauspieler, das Publikum, die Sprache.”

Burda und Handke verbindet seit der Gründung des Petrarca-Preises 1974 eine enge Freundschaft. Der Verleger hob die starke Wirkung hervor, die der Autor auch später auf ihn als Leser hatte – Handkes Werke seien für ihn teilweise lebensverändernd gewesen.

„Die Lehre Peter Handkes besteht darin, dass der geglückte Tag nicht der ist, den man als eine Fülle von schönen und ereignisreichen Momenten hat, sondern nur der, den man sich ereignen lässt, indem man ihn beschreibt, zum Ausdruck bringt und so zur Kunst werden lässt”, fasste Burda zusammen.

„Wie Goethe einmal sagte, die Wirklichkeit habe sich in Kunst zu verwandeln, so kann man von einem geglückten Tag und davon sprechen, wie dieser gemacht, erschrieben, hergestellt ist. Dieses Machen heißt im Griechischen ‘poiein’, und das dazugehörige Substantiv ‘poiesis’ liegt bis heute unserem Begriff von Poesie und Poetik zugrunde. Und dieses Machen, dieses Herstellen einer anderen Wirklichkeit in den Texten Peter Handkes versuchte ich zu beschreiben.”

Das Sprechstück “Publikumsbeschimpfung” und Werke wie “Die Angst des Tormanns beim Elfmeter”, “Die Unvernünftigen sterben aus” und “Der kurze Brief zum langen Abschied” machten den 65-jährigen Peter Handke bekannt. Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro, das mit der gestrigen Auszeichnung verbunden war, hat der Schriftsteller der Akademie gestiftet.

Buchpaten spenden neues Zuhause

Deutsch-jüdische Geistesgeschichte digital: Insgesamt können 1.500 Werke virtuell gezeichnet werden

Mit Buchpatenschaften unterstützt sie den Neubau der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und schafft symbolisch ein kulturelles Gedächtnis: Die virtuelle Bibliothek zur deutsch-jüdischen Geistesgeschichte ist online.

Zum Launch der Web-Bibliothek in der Heidelberger Villa Bosch traf sich am Dienstag das Aktionskomitee, das sich unter dem Vorsitz von Hubert Burda und Salomon Korn für den Neubau der Hochschule einsetzt. Unter den Gästen waren Persönlichkeiten wie Hans Magnus Enzensberger, Klaus Tschira und Henning Schulte-Noelle.

“Die Virtuelle Bibliothek ist ein Geschenk an die Hochschule für Jüdische Studien – und jeder kann mitmachen, jeder ist eingebunden”, so Hubert Burda. Als erster Pate zeichnete der Verleger gestern gleich mehrere Bücher, darunter Franz Kafkas “Der Prozess”, Elias Canettis “Die Blendung” und Marcel Reich-Ranickis “Mein Leben”.

Die Bibliothek macht die deutsch-jüdische Geistesgeschichte erfahrbar und soll auch dazu beitragen, sie im Dialog weiterzuentwickeln. Zwischen insgesamt 1.500 Werk-Vorschlägen kann jeder Besucher der als Website gestalteten Online-Bibliothek wählen und mit einer Spende zwischen 100 und 400 Euro Buchpate werden.

Jedes virtuell gezeichnete Werk steht für jüdische Dichter, Denker, Musiker, Maler und Schriftsteller, die die Geschichte des kulturellen Lebens in Deutschland geprägt haben. So füllen die Paten die Bibliothek mit literarischen Schätzen und spenden der Hochschule für Jüdische Studien ein neues Zuhause.

Der Grundstein für die neuen Räumlichkeiten der Heidelberger Institution, die sich als „Haus Jüdischen Geisteslebens” versteht, wurde im April gelegt. In dem Neubau in der Altstadt sollen in Zukunft acht Lehrstühle mit ihren Hörsälen und Seminarräumen, eine Bibliothek sowie das Zentralarchiv zur Forschung der Geschichte der Juden in Deutschland Platz finden. Die 1979 gegründete Hochschule will den Neubau Ende 2009 beziehen.

Engagement ausgezeichnet

Horst Köhler überreichte das Bundesverdienstrkreuz an Hubert Burda

Für sein vielfältiges, weit über Deutschlands Grenzen hinaus reichendes Engagement um die Medienentwicklung, um Gesellschaft, Kultur und den wissenschaftlichen Dialog zeichnete Bundespräsident Horst Köhler Hubert Burda mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Die Verleihung fand am Montagvormittag im Schloss Bellevue in Berlin statt.

„Unter dem Dach der von ihm gegründeten Hubert Burda Stiftung vereint er alle seine gemeinnützigen, sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Aktivitäten, unter anderem die ‚Felix Burda Stiftung’ und das ‚Center for Innovative Communications’ an der Ben Gurion Universiät in Israel. Er unterstützt Steven Spielbergs Shoah Foundation mit den Zeugnissen der Holocaust-Überlebenden für den Unterricht an Schulen und hat durch maßgebliche Spenden den Neubau des Jüdischen Zentrums in München gefördert”, heißt es in der Begründung.

Neben Hubert Burda zeichnete der Bundespräsident unter anderem Verlegerin Friede Springer, Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch, Schauspieler Armin Mueller-Stahl, Bischöfin Margot Käßmann und Sänger Peter Maffey mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus.