von Philipp Welte, Geschäftsführer Burda People Group
Hilfe entsteht, wenn Menschen das Leid anderer Menschen sehen. Und sie wächst, je mehr wir von der Verzweiflung und dem Elend erfahren, in das andere Menschen geraten sind. Aber wohin schaut die Welt? Wer lenkt die Aufmerksamkeit der Menschheit auf Schicksale, auf Katastrophen und bewegt sie dadurch zur Hilfe?
Vor etwas mehr als einem Jahr riss der Tsunami über 200.000 Menschen in Südostasein in den Tod – und setzte eine der größten Hilfsaktionen in der Geschichte der Menschheit in Gang. Weil die Welt hinsah. In Afrika sterben jeden Monat 150.000 Menschen an AIDS, „das ist ein Tsunami jeden Monat“, sagt Rockstar Bono, aber niemand hilft – „weil es nicht in den Medien ist“. Tatsächlich liegt die soziale Verantwortung der Medien im 21. Jahrhundert darin, Aufmerksamkeit auf die Not Einzelner in unserer Welt zu lenken und dadurch das Fundament jeder Hilfe überhaupt erst zu schaffen: das Wissen von der Not.
Als mächtigstes Instrument zur Aggregation medialer Aufmerksamkeit setzt Hubert Burda Media gezielt auf den wichtigsten deutschen Medienpreis: auf BAMBI. Seit einigen Jahren lenkt BAMBI mit seiner medialen Macht von über zwei Milliarden Publikumskontakten das Interesse der Menschen auf fundamentale Themen wie den vergessenen und verdrängten Kampf gegen AIDS. Aus dieser sozialen Verantwortung von BAMBI heraus entstand dann TRIBUTE TO BAMBI, eine eigene Charity für Kinder in Not. Gemeinsam mit Stars kämpft TRIBUTE TO BAMBI gezielt für private soziale Projekte, die nicht im Mittelpunkt des medialen Interesses standen und staatlich nicht gefördert werden. Hier greift BAMBI mit dem TRIBUTE ein: schafft mediale Aufmerksamkeit, weckt öffentliches Interesse und leistet sehr konkrete wirtschaftliche Hilfe für Kinder in Armut, für Straßenkinder, für missbrauchte Kinder.
Einige dieser Initiativen wie das Projekt OFFROAD KIDS für Straßenkinder würde es ohne das TRIBUTE TO BAMBI nicht mehr geben. Einige dieser Themen wie das Schicksal von HIV betroffener Kinder wären immer noch Tabu. Unwissen und Ignoranz sind der schlimmste Feind von Menschen in Not. Dagegen zu kämpfen ist die edelste Aufgabe der Medien: Um zu helfen setzen sie auf ihre „magical ability to catch people´s attention“ – sie interessieren Menschen für Menschen. Und genau dann beginnt die Hilfe.
Die Felix-Burda-Stiftung wurde für ihre sehr erfolgreiche Darmkrebs-Kampagne mit mehreren Preisen ausgezeichnet – darunter der Social Effie. Wie kam es überhaupt zu der Initiative?
Nach Felix’ Tod im Frühjahr 2001 haben wir zusammen mit medizinischen Experten erörtert, was konkret getan werden kann und sollte, um die erschreckend hohe Anzahl von jährlich mehr als 60.000 Neuerkrankungen, von denen die Hälfte stirbt, weil ihr Krebs zu spät entdeckt wurde, zu reduzieren. Zur Diskussion standen am Anfang ja auch noch Investitionen in Forschungsprojekte, doch es stellte sich sehr schnell heraus, dass die besten Chancen, diese Krankheit zu besiegen, in der möglichst frühen Erkennung und Entfernung von Tumoren und deren Vorformen, den Polypen, liegt.
Das Problem war nur, dass die bis dahin angebotene Vorsorgeuntersuchung wenig bekannt war und entsprechend von der Bevölkerung auch nicht angenommen worden war und dass die Methode des Okkultbluttests auch nicht so besonders effektiv ist und man sagen könnte, wenn man den Test gemacht hat, kann man sicher sein, keinen Krebs zu bekommen. Die sehr viel effektivere Methode der Vorsorgedarmspiegelung, mit der sich Darmkrebs fast hundertprozentig verhindern lässt, war damals noch keine Kassenleistung. Es war also schon aus diesem Grund schwierig, sie den Menschen nahe zu bringen. Aber wir haben uns dann dennoch dazu entschlossen, eine große Medienkampagne zu beginnen und den Menschen auch klar zu machen, dass sie Darmkrebs durch eine Vorsorgedarmspiegelung tatsächlich verhindern können. Es war natürlich ein großes Glück, dass die Krankenkassen diese Chance ergriffen und relativ bald entschieden haben, eine gesetzliche Vorsorgedarmspiegelung für alle Versicherten ab dem 56. Lebensjahr einzuführen. Da in Deutschland 90 % der Bevölkerung gesetzlich versichert ist, ist das eine optimale Situation, um eine Kampagne durchzuführen.
Was zeichnet die Darmkrebs-Kampagne aus und wie unterscheidet sie sich von anderen Initiativen?
Im Vergleich zu vielen anderen Gesundheitskampagnen haben wir eine völlig andere Herangehensweise. Die Felix Burda Stiftung ist eine unabhängige Stiftung, die sich vorrangig dem Thema “Motivation zur Darmkrebsprävention” verschrieben hat. Doch geht sie an dieses Thema anders als Ärzte und Krankenkassen aus dem Blickwinkel der Medienschaffenden heran. Um ein solches Tabuthema wie die Darmkrebsvorsorge wirklich an die Menschen heranzutragen, muss man es kommunizieren, kommunizieren und nochmals kommunizieren und zwar durch positive Botschaften und nicht mit erhobenem Zeigefinger. D.h. wir sind ständig dabei, das Thema neu zu besetzen und darzustellen und alle auf den “Darmkrebsmonat März” als jährlichen Reminder einzuschwören.
Wie wichtig war und ist die mediale Inszenierung des Themas?
“Darmkrebs ist kein medizinisches sondern ein kommunikatives Problem”, mit diesem Leitsatz sind wir 2002 gestartet und er ist immer noch gültig. Das Crossmedia-Konzept, intensive Marketing- sowie Öffentlichkeitsarbeit, ist daher nach wie vor zentraler Dreh- und Angelpunkt unserer Aktivitäten. Der von uns ausgerufene und seit 2002 jährlich durchgeführte “Darmkrebsmonat März” ist nichts anderes als eine große mediale Inszenierung, in die wir möglichst viel Mitspieler aktiv mit einbinden. Unser Ziel ist es, im Aktionszeitraum möglichst viele Menschen zur Teilnahme an Darmkrebsvorsorge zu gewinnen. Das geht natürlich nur, wenn da noch ganz viele andere mitmachen, es sind ja inzwischen viele Ärzte, Kliniken, Unternehmen und Medien, die sich mit eigenen Aktionen und teilweise auch mit engagierten und sehr wirksamen lokalen Kampagnen am Darmkrebsmonat beteiligen. Für die Öffentlichkeitsarbeit laufen die organisatorischen Fäden bei uns im Marketing- & Communications-Team zusammen. Die vielen lokalen Aktionen, die im Darmkrebsmonat in ganz unterschiedlichen Regionen stattfinden, werden hingegen von den dortigen Akteuren in Szene gesetzt. Das ist inzwischen eine richtige breite Bewegung geworden, an der sich ganz viele unterschiedliche Akteure beteiligen, die zum Teil beeindruckende vernetzte Aktivitäten auf die Beine stellen und dabei jeweils von den dort ansässigen Medien begleitet werden. In diesem Jahr sind es im März z. B. „Berlin gegen Darmkrebs“ und „Frankfurt gegen Darmkrebs“, wo die Oberbürgermeisterin die Schirmherrschaft übernommen, die als vernetzte Aktionen herausragen. Von unserer Seite kommen dann noch überregionalen Inszenierungen dazu. Z. B. ziehen wir die jährliche Verleihung des Felix Burda Award groß im Rahmen einer glanzvollen Abendgala auf, die wiederum ein großes Medieninteresse auf sich zieht. Auch die neue Anzeigenkampagne und die TV-Spots, die wir in diesem Jahr neu mit unseren prominenten Unterstützern produziert haben, sind natürlich Teil einer großen Inszenierung. Wir haben in diesem Jahr einen etwas ungewöhnlichen Ansatz gewählt, der aber von den Prominenten ziemlich begeistert aufgegriffen wurde. Die Spots sind wirklich schön geworden, und jetzt hoffen wir natürlich, dass diese Inszenierungen mit Wladimir Klitschko, Barbara Schöneberger, Nina Ruge, Kai Pflaume und anderen noch deutlich mehr Menschen als bisher zur Teilnahme an Darmkrebsvorsorge motivieren werden.
Sind die vielen Prominenten, die mitmachen bei der Kampagne, wichtig für den Erfolg?
Auf jeden Fall, die haben eine ganz wichtige Funktion, sie vermitteln ein Stück Überzeugung, denn jeder von ihnen sagt ja, dass er Darmkrebsvorsorge supersinnvoll findet und selbst mit gutem Beispiel vorangegangen ist. Zu Beginn haben uns alle vom Einsatz von Prominenten abgeraten, weil es ja auch tatsächlich so ist, das die meisten Prominenten ohnehin schon für ganz verschiedene Produkte werben und überhaupt nichts Typisches haben, was die Verbindung zum Produkt herstellt. Aber wir waren uns von Anfang an sicher, dass ein so unglamouröses und mit so vielen irrationalen Ängsten besetztes Thema wie Darmkrebsvorsorge unbedingt prominente Fürsprecher benötigt. Wir haben die Anzeigenkampagne mit Prominenten dann auch gegen unsere eigenen Bedenken durchgezogen, und wie man sieht, hat es sich ausgezahlt. All unsere prominenten Unterstützer arbeiten übrigens komplett auf Pro-bono-Basis für die Stiftung, und auch die Anzeigenschaltung in den Zeitschriften, auch in den Medien anderer Verlage, sowie die Ausstrahlung der TV-Spots auf allen Kanälen geschieht pro bono, sonst könnte man solche Kampagnen gar nicht realisieren.
Was sind die bisherigen Ergebnisse Ihres Engagements?
Die Auszeichnungen mit dem PR-Report-Award 2004 und dem Social Effi in Gold 2005 belegen sehr gut unseren – auch durch Medienresonanzanalysen – messbaren medialen Erfolg. Aber noch wichtiger ist natürlich der Vorsorgeerfolg. Als erster Erfolg unserer Kampagne wurde Ende 2002 die gesetzliche Vorsorgekoloskopie für Versicherte ab dem 56. Lebensjahr eingeführt. Die Untersuchung wird gut dokumentiert und ausgewertet. Von 2003 und 2004 liegen die Zahlen inzwischen vor, 2005 dürften sie relativ ähnlich ausfallen. Was man auf einen Blick sieht ist, dass Darmkrebs, der bei einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt wird, an der ja gesunde Menschen ohne jegliche Beschwerden teilnehmen, meistens in einem so frühen Stadium erkannt wird, dass er heilbar ist. Die Mehrzahl der entdeckten Darmkrebse war im Frühstadium. Darüber hinaus wurden bei einem Drittel der untersuchten Personen Polypen gefunden und entfernt, was bedeutet, dass daraus kein Krebs mehr entstehen kann. Viele dieser Polypen wären in den nächsten Jahren zu Krebs geworden, ohne dass die Betroffenen das gemerkt hätten. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Menschen bereits jetzt, wo immer gesagt wird, die Teilnahmezahlen an der Vorsorgedarmspiegelung seien noch zu niedrig, jedes Jahr durch diese Untersuchung vor einer unheilbaren Darmkrebserkrankung bewahrt werden: Es sind mindestens 7000 Personen jährlich, bei denen gegenwärtig Krebs oder Vorstufen von Krebs gefunden und entfernt werden und die jetzt relativ sicher sein können, in den nächsten 5 bis 10 Jahren, bis sie sich wieder untersuchen lassen müssen, keinen Darmkrebs zu bekommen. Das wird sich auf längere Sicht auch im Abnehmen der Todeszahlen niederschlagen, aber es dauert natürlich immer ein paar Jahre, bevor man so etwas dann wirklich deutlich sieht. Wir werden auf jeden Fall auch weiterhin nicht nachlassen in unseren Bemühungen, die Menschen zur Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen zu motivieren.
“Meine Freunde machen sich in letzter Zeit oft über mich lustig: Google sei jetzt schon so viele Jahre alt und sehe immer noch gleich aus”, erzählt Marissa Mayer. Das heiße aber nicht, dass hinter der Oberfläche nicht sehr viel passiere, so die Chefentwicklerin des Suchmaschinen-Giganten. “The Next Big Thing” lautete der Titel des von David Kirkpatrick moderierten Panels beim DLD06 in München.
Für ihre durchschlagenden Ideen erhielt die Google-Topfrau den ersten “Aenne Burda Award for Creative Leadership”. “Es gibt ein Unternehmen, das unsere Welt ändert und das ist Google. Eine der Personen hinter diesem Erfolg ist sie: Marissa Mayer. Sie ist die Königin der Ideen”, begründete Verleger und Gastgeber Dr. Hubert Burda die Auszeichnung in Erinnerung an seine im November verstorbene Mutter, die Verlegerin Aenne Burda.
Die nächste durchschlagende Idee der digitalen Welt werde hingegen nicht von einem der Top-Player, sondern von einem Start-up kommen, ist sich Esther Dyson sicher. “Solche Dinge kann man nicht entwickeln. Plötzlich sind sie da und unglaublich erfolgreich”, beschreibt die führende Unternehmerin der amerikanischen High-Tech-Branche und Herausgeberin der monatlichen erscheinenden Newsletters Release 1.0.
Seine Eindrücke im Gespräch mit Dr. Burda und Trends vom DLD schildert Technologie-Experte David Kirkpatrick auf CNNMoney – zum vollständigen Beitrag hier klicken.
Bestes Wetter und ein kilometerweiter Blick über die Schweizer Alpen erwartete die rund 60 Teilnehmer beim Burda Ski Cup in Davos. Verleger Dr. Hubert Burda hatte zum Abschluss des Weltwirtschaftsforums am Sonntag hochkarätige Gäste aus Wirtschaft und Medien zum traditionellen Skirennen eingeladen – darunter Polens Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski, Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke, Google-Frau Marissa Mayer, Premiere-Chef Georg Kofler, Investmentbanker Alexander Dibelius, Zeit-Herausgeber Josef Joffe, BR-Intendant Siegmund Gottlieb, International Herald Tribune-Korrespondent Thomas Crampton und David Kirkpatrick von Fortune.
Im Anschluss an die Abfahrt am Weißfluhjoch gab’s in Bruhnis Gipfelrestaurant bei Raclette und Live-Volksmusik ausreichend Möglichkeit zur Vernetzung.
Das Weltwirtschaftsforum versammelt jährlich hunderte hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in dem Schweizer Skiort. Im Mittelpunkt des Gipfeltreffens, das in den vergangenen Jahren zu einem weltweiten Medienereignis geworden ist, stehen globale Wirtschafts- und Politikthemen. Marcus Walker vom Wall Street Journal war dabei und berichtet vom Burda Ski Cup. Zum vollständigen Artikel geht’s hier.
„Herzlich willkommen zum Digital Lifestyle Day 2006“ begrüßt Asimo die über 500 Teilnehmer in München. Einer der ersten Auftritte des humanoiden Roboters von Honda in Europa ist eines der Highlights zum Start der Konferenz.
„Wir befinden uns am Rande eines neuen Zeitalters“, konstatiert Dr. Hubert Burda, der zusammen mit Dr. Joseph Vardi zu der zweitägigen Veranstaltung nach München eingeladen hatte. „Was wir gerade erleben ist vergleichbar mit der Entedeckung Amerikas oder dem Druck der Gutenberg-Bibel“, so der Verleger.
Blogging, die Zukunft des Fernsehens oder das digitale Asien – die ersten Panels der Konferenz gaben spannende Einblicke in die Zukunft der Medien und ihrer Nutzung. In Frankreich kennen weit über zwei Drittel der Internetnutzer Weblogs, viele schreiben in ihrem eigenen Netztagebuch, berichtet Six Apart-Chef Loic Le Meur aus dem Nachbarland. Anina hat mit ihrem Blog „360° Fashion“ die Modewelt revolutioniert: „Fashion hasst Technologie. Mit diesen Stereotypen wollte ich brechen und eine Brücke schlagen“, beschreibt das Model sein Projekt.
Georg Kofler gab einen Ausblick auf die Zukunft des Fernsehens. Internetbasiertes und interaktives Fernsehen werden genauso dazu gehören wie TV on demand, ist der Premiere-Chef sicher. Und auch T-Online-Vorstandschef Rainer Beaujean gab einige Prognosen für die Zukunft: 2015 werden gut drei Viertel der Deutschen Telefon, Internet und Fernsehen aus dem gleichen Anschluss beziehen, ist er sicher. „Play Triple Play“ lautete entsprechend der Titel des Panels.
Roboter Asimo ist ein Beispiel für den Stand der technologischen Entwicklungen in Asien. Im Panel „Learning von Asia“ gaben Rick Y. Kim, Michelle Guthrie, Andreas Weigend und Hans-Ulrich Obrist Einblicke in die digitalen Trends des Kontinents auf dem Breitband-Internet und interaktive Spiele bereits zum Alltag gehören.
Über 500 Teilnehmer aus Medien, Design, Kultur, Marketing, Wirtschaft und Entertainment diskutieren mit 60 internationalen Referenten unter dem Motto „Discover, create & collaborate“ die Perspektiven des digitalen Wandels für Wirtschaft, Gesellschaft und Lebensstil.
Digitaler Lebensstil, neue Trends und Perspektiven, Innovationen und technische Entwicklungen: Unter dem Motto „Discover, create & collaborate“ laden Dr. Hubert Burda und Dr. Joseph Vardi am 23. und 24. Januar zum Digital Lifestyle Day 2006 (DLD 06) nach München ein.
Über 40 renommierte Referenten – darunter Viviane Reding, Thomas Middelhoff, Georg Kofler, Martin Sorrell, Marissa Mayer, Philipp Justus, Rudolf Gröger, Hannes Schwaderer, Andrew Robertson, Gerhard Florin, Ted Cohen oder Oliver Samwer – beleuchten digitale Trends und Perspektiven.
Unterhaltung, Mode, Design, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft – die digitalen Produkte und Dienste beeinflussen und verändern unser Leben und unseren Lebensstil. Neue Marken, Produkte und Services entstehen. Der digitale Lifestyle, die Entscheidung für ein bestimmtes Handy oder den neuen MP3-Player sind längst zur persönlichen Stilaussage geworden.
Wohin gehen diese Trends und wie werden sich die digitalen Märkte weiter entwickeln? Über 300 internationale Teilnehmer aus Wirtschaft, Design, Kommunikation und Medien diskutieren an zwei Tagen aktuelle und künftige Entwicklungen.
Ein Schwerpunkt des DLD 06 liegt auf Europa: Welche Rolle nehmen europäische Brands im technologischen und wirtschaftlichen Vergleich mit anderen Innovationsführern in den USA und Asien ein? EU-Kommissarin Viviane Reding diskutiert die Frage unter dem Titel „Europa holt auf“ unter anderem mit KarstadtQuelle-Chef Thomas Middelhoff. „Von Asien lernen“ lautet der Titel eines weiteren Forums mit Outblaze-Gründer Yat Siu und Star-Chef Mitchell Guthrie.
Eine Feder, scharlach, auf Schnee:
Weit stieg der Vogel
Der sich bei Wintermond nährt,
Auf fernsten Bergspitzen singt,
Von niemand geködert, von niemand gerupft noch verspeist.
Ein goldenes Haar
Auf dem Kissen gefunden:
Die Frau fort, Diana all ihrer Reize
Streift die Fliesen als Abwesenheit,
Beseligt den Boden, den einmal berührte ihr Fuß.
Entnommen aus: Die Welt ist aus dem Stoff, der Betrachtung verlangt – ein Gedichtbuch für Hubert Burda zum 65. Geburtstag (hrsg. von Uwe Brandner), München 2005
Über Michael Hamburger
Petrarca-Preis 1992
Aus dem Englischen von Peter Waterhouse
Textnachweis: Traumgedichte, Folio, Wien-Bozen 1996
Michael Hamburger, geb
“Medien bedeuten Wandel. Wir müssen die Chancen des Wandels nutzen.” Mit dieser Botschaft wandte sich Dr. Hubert Burda am Dienstag in seiner Rede beim European Publishers Forum in Brüssel an seine europäischen Kollegen. Der Verleger forderte die Medien auf, sich nicht allein auf die Abwehr drohender Regulierungen zu fokussieren, sondern auch die Chancen des Wandels zu nutzen.
An dem Gipfel der fünf Spitzenorganisationen europäischer Verleger nahmen auch die EU-Kommissarin für Kommunikation, Margot Wallström, und Viviane Reding, Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, teil. Etwa 160 führende Medienvertreter diskutierten Themen wie Wettbewerbsfähigkeit, Pressefreiheit und Verantwortung der Medien.
In einem Pressegespräch in der Landesvertretung von Baden-Württemberg diskutierte der Verleger mit Journalisten Das Forum war auf Betreiben der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit den Verbänden organisiert worden und stellt eine der besten Gelegenheiten zur politischen Vernetzung in Brüssel dar.
Bereits am Montag hatte Dr. Hubert Burda im Rahmen einer Einladung von Kommissionspräsident José Manuel Barroso die Gelegenheit genutzt, wichtige medienpolitische Themen der Branche wie die Europäische Fernsehrichtlinie oder die Verordnung Rom II zu thematisieren.
Die BAMBI-Verleihung 2005 hat Menschen in den Mittelpunkt gestellt, die Herausragendes für ihr Land geleistet haben. Neben Fußballlegende Franz Beckenbauer, der die WM 2006 nach Deutschland holte und dafür mit dem Millenium-BAMBI geehrt wurde, erhielt Nobelpreisträger Prof. Dr. Theodor W. Hänsch die Auszeichnung in der Kategorie Forschung. “Ein Deutscher, der in Deutschland wirkt – um genau zu sein hier in München an der Ludwig-Maximilians-Universität”, betonte Stifter Dr. Hubert Burda in seiner Rede.
Vor mehr als 1.000 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Sport, Medien und Showbusiness – darunter Ministerpräsident Edmund Stoiber und FDP-Chef Guido Westerwelle, Post-Chef Klaus Zumwinkel, die Schauspieler Mario Adorf, Erol Sander und Uschi Glas, Showmaster Thomas Gottschalk, die Sportler Henry Maske und Boris Becker sowie Topmodel Eva Padberg – wurde am Donnerstag in München Deutschlands bekanntester Medienpreis vergeben.
Bill Clinton wurde für sein Engagement als Tsunami-Sonderbeauftragter und seinen engagierten Kampf gegen Aids geehrt Bill Clinton erhielt für sein Engagement als Tsunami-Sonderbeauftrager der UNO und seinen Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids den BAMBI in der Kategorie Charity. Der ehemalige US-Präsident machte den Deutschen Mut: “Seien Sie optimistisch, nicht pessimistisch”, fordert er. Stellvertretend für zahlreiche ehrenamtlichen Helfer bei Naturkatastrophen erhielten Dr. Rico Deterding von der Bundeswehr, BKA-Kommissarin Corinna Koch und Franz Peter Görgen, Marion Reiß und Lore Schaffer vom Technischen Hilfswerk den BAMBI in der Kategorie Engagement. Das Publikum bedankte sich genau wie zuvor bei Clinton mit Standing Ovations für ihren Einsatz während der Tsunami-Katastrophe im vergangenen Dezember.
Für seine umfassende Kreativität als Fotograf, Designer und letztendlich als Gesamtkunstwerk wurde Karl Lagerfeld in der gleichnamigen Kategorie geehrt. Für den Modeschöpfer ist es bereits das zweite BAMBI. Das erste goldene Rehkitz durfte er vor 15 Jahren mit nach Hause nehmen: “Damals war Aenne Burda noch da, ohne die es das alles hier gar nicht geben würde”, erinnerte Lagerfeld in seiner Dankesrede an die Anfang November verstorbene persönliche Freundin und Verlegerin.
Den Ehren-BAMBI für ihre große internationale Karriere erhielt Caterina Valente. Die Sängerin und Schauspielerin veröffentlichte 1.500 Musiktitel in 13 Sprachen und machte über Jahrzehnte immer wieder von sich reden. Der BAMBI in der Kategorie “Pop International” ging an Pop-Diva Mariah Carey, die nationale Auszeichnung sicherte sich die Gruppe Tokio Hotel. Veronica Ferres konnte sich über ein BAMBI in der Kategorie Schauspiel freuen, Topmodel Julia Stegner wurde als Shootingstar ausgezeichnet.
In der Kategorie Sport wurden mit Uschi Disl, Meredith Michaels-Beerbaum, Vitali und Waldimir Klitschko, Timo Boll, Faris Al-Sultan und Michael Ballack die “Sieben Helden des Sports” als Ausnahemathleten gewürdigt. Für seinen Film “Barfuss” erhielt Til Schweiger das goldene Reh in der Kategorie “Film National”, Joseph Blatter wurde für seine hevorragende Kommunikation für den Weltfußballverband FIFA geehrt.
BAMBI ist ein Symbol für Publikumsgunst und in jedem Jahr eines der größten Medienereignisse. Moderiert wurde die TV-Gala im Internationalen Congress Center von den Schauspielern Bettina Zimmermann und Sky du Mont sowie Comedian Thomas Hermanns. Mariah Carey, A-ha, Lucie Silvas, Tokio Hotel und Eros Ramazotti brachten Glanz und Stimmung auf der Showbühne. Über sechs Millionen Zuschauer verfolgten die Verleihung live in der ARD. Der Marktanteil liegt bei 19,4 Prozent.
Die Zuschauer waren es auch, die den Gewinner in der Kategorie “TV-Ereignis des Jahres” wählten. Johannes B. Kerner und Steffen Seibert wurden für ihre Sendung “Wir wollen helfen – Ein Herz für Kinder” ausgezeichnet – eine Sendung, in der die Deutschen ihre große Spendenbereitschaft bewiesen haben. Kerner widmete seinen Teil des BAMBIS unter Tränen seinem Schwiergervater, der im vergangenen Jahr am Tag der Ausstrahlung der Sendung verstorben war, und sorgte damit für einen der vielen emotionalen Momente der TV-Gala.
VDZ-Präsident Dr. Hubert Burda forderte die neue Bundesregierung im Rahmen der Zeitschriftentage des VDZ auf, sich für eine freie Presse einzusetzen. „Die Pressefreiheit macht Politik in der Demokratie erst möglich“, betonte Burda. Dafür müssten die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. “Wir brauchen mündige Bürger, eine freie Presse und die Förderung der zur Entwicklung der Branche notwendigen Technologien” sagte Dr. Burda. Die Medienbranche sei Job- und Innovationsmotor.
Die designierte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel betonte die Rolle der Medien in der Gesellschaft. „Die Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes ist ausdrücklich eine Würdigung der Presse“, sagte Merkel. Zeitschriften müssten geordnete Rahmenbedingungen haben. Den Verlegern sagte sie Unterstützung in Fragen der Werbeverbote und des Urheberrechts zu. „Es ist aberwitzig, was sich in Brüssel bei der Kennzeichnungspflicht und Werbeverboten abspielt“, betonte Merkel. Sie kündigte an, die Steuerung der Gesetzgebung in Brüssel in Zukunft stärker in die Hand zu nehmen.
VDZ-Präsident Dr. Hubert hat durch sein Engagement zur Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteueratzes sowie die engen Kontakte zur EU Kommission in Brüssel großen Anteil an den bisher erreichten Erfolgen. Erst in der vergangenen Woche betonte die EU-Kommissarin Vivian Redding in Interviews, dass es unter ihr keine weiteren Werbeverbote geben werde.
Im Anschluss an die Rede von Frau Merkel diskutierten bei der Chefredakteursrunde Helmut Markwort (FOCUS), Stefan Aust (SPIEGEL), Hans-Ulrich Jörges (STERN), Christoph Keese (WELT am SONNTAG), und Bernd Ziesemer (HANDELSBLATT) unter der Leitung von Thomas Voigt (OTTO Gruppe) die politischen und wirtschaftlichen Perspektiven von Deutschland nach der Wahl. Jörges und Keese hoben hervor, dass die große Koalition einen Vertrauensbonus auch von Seiten der Medien brauche. „Mit Schlagzeilen wie `Wir werden abgezockt´ machen wir dieses Land kaputt“ sagte Jörges. Spiegel-Chefredakteur Aust sagte. „Wir müssen der Regierung eine Chance geben, sie aber trotzdem kritisch begleiten.“ Redakteure dürften nicht in die Rolle der Politiker schlüpfen. Focus-Herausgeber Markwort sprach von einer großen Koalition der kleinen Schritte, bei der sich schon jetzt die Profilierungsbedürfnisse der beiden Parteien abzeichneten. Wenig optimistisch zeigte sich auch der Chefredakteur des Handelsblattes Ziesemer: „Die Länge des Koalitionsvertrages wird im Widerspruch zu seinen Ergebnissen stehen.