Die Neu-Gliederung der Universität in Departements, die Planung des für 2012 geplanten Biomedizinischen Zentrums in Martinsried/Großhadern und die Umsetzung der Exzellenzinitiative waren wegweisende Entwicklungen, an denen der Hochschulrat der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) beratend mitgewirkt hat. Acht Jahre lang hat das Beratergremium aus Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft die Universität fit für die Zukunft gemacht.
„Ich denke, unsere Beratung hatte sichtbare Erfolge, besonders in den zukunftsträchtigen Forschungsbereichen wie Medizin“, resümierte Hubert Burda als Vorsitzender bei der Verabschiedung des Gremiums im Senatssaal der Universität. An der Festveranstaltung nahmen unter anderem Franz Herzog von Bayern, Goethe Instituts-Präsidentin Jutta Limbach, Münchner Rück-Chef Nikolaus von Bomhard und Wirtschaftsprofessor Herbert Henzler teil.
Uni-Rektor Bernd Huber dankte dem Gremium für die zahlreichen Anregungen und das gemeinsam Erreichte. “Der Hochschulrat entwickelte sich zu einem unabhängigen Aufsichts- und Kontrollgremium und zu einer wichtigen beratenden Institution, die maßgeblich zu neuen Sichtweisen beitrug. Es konnten zahlreiche Programme auf den Weg gebracht werden, die das Profil, die Leistungsfähigkeit und die Wahrnehmung der LMU in der Öffentlichkeit wegweisend beeinflussten.” Er betonte dabei besonders das Biomedizinische Zentrum und die Exzellenzinitiative. „Nun müssen wir sicherstellen, dass diese Qualität auch im eigenen Land bleibt und wir gute Leute halten“, ergänzte Bayerns Wirtschaftsminister Thomas Goppel.
Für Hubert Burda ist das Ziel aber noch nicht erreicht: Er sieht die LMU in Zukunft neben internationalen Größen wie Oxford, Harvard oder Princton: „Künftig muss ein Doktortitel von der LMU wie ein Adelstitel sein“, forderte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse die Kommunikation weiter verbessert und die digitale Revolution angegangen werden. Burda betonte außerdem die Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Hochschulen: Diese müsse künftig über die Forschung hinausgehen, der Austausch verstärkt werden.
Hubert Burda überreichte den mit 15.000 Euro dotierten Hermann-Lenz-Preis für deutschsprachige Literatur am Samstag im Barocksaal des Tegernseer Schlosses an die Schriftstellerin Angela Krauß. Der Preis sei ihr wichtig, „weil der Namensgeber eine Literatur geschrieben hat, die leise ist, sich lange entwickelt, lange über die Landschaft schaut, und lange den Menschen zuschaut“, bedankte sich die Autorin für die Auszeichnung. Die Laudatio hielt Juror Peter Hamm.
Die 1950 in Chemnitz geborene Krauß studierte an der Fachhochschule für Werbung und Gestaltung in Berlin. Von 1976 bis 1979 besuchte sie das Literaturinstitut “J.R. Becher” in Leipzig. Seit Anfang der Achtziger Jahre veröffentlichte sie Prosawerke – darunter „Kleine Landschaft“ (1991), „Die Überfliegerin“ (2002), „Weggeküsst“ (2002) und „Wie weiter“ (2006). An der Universität Paderborn war sie Gastdozentin für Poetik. Sie ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur.
Heute lebt Krauß als freie Schriftstellerin in Leipzig. Für ihre Arbeiten wurde sie bereits mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Lessing-Förderpreis ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie den Berliner Literaturpreis, die Bobrowski-Medaille sowie den Literaturpreis „Kammweg“. Juroren des Hermann-Lenz-Preises sind Carl Hanser-Verleger Michael Krüger, Autor und Kritiker Peter Hamm, Schriftsteller Peter Handke sowie „Manuskripte“-Herausgeber und Autor Alfred Kolleritsch.
Die diesjährigen Stipendiaten der Hermann-Lenz-Stiftung sind Simone Hirth, Lyrikerin, Verfasserin von Kurzprosa und Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „Minima“, Katharina Tanner, Verfasserin von Lyrik, Prosa und Drehbüchern, sowie Angelika Reitzer. Sie schreibt Erzählungen, Theaterstücke und Drehbücher. Jeder Stipendiat erhält 6.000 Euro.
Der mit je 5.000 Euro dotierte Hubert-Burda-Preis für junge osteuropäische Lyrik geht an den 1973 in Mazedonien geborenen Nikola Madzirov, dessen vielfach ausgezeichneten Gedichte bereits in 17 Sprachen übersetzt wurden, die 1969 in der Westukraine geborene Halina Petrosanjak und den 1962 in Wolka Krowicka geborenen Eugenuisz Tkaczyszyn-Dycki.
Beitrag von Hubert Burda zur Peter-Sloterdijk-Festschrift zum 60. Geburtstag
Wenn heute – wie manche behaupten – die Wirklichkeit durch die Medien erzeugt wird, kann man sich vorstellen, dass es zu der Arbeit eines Philosophen gehört, über diesen Zusammenhang nachzudenken. So ist es auch bei Peter Sloterdijk. Sein Werk erlaubt wie wenige, Vergleiche zwischen dem Umbruch der Zeit der nautischen Entdeckungen und der heutigen digitalen Revolution zu ziehen. Beide haben unsere Weltsicht und die politischen und wirtschaftlichen Machtkonstellationen grundlegend verändert.
Beispielhaft für diese Interdependenzen sind die Fugger, die mit dem Montanhandel des 16. Jhdt. reich geworden waren und auch in Schiffe und Medien investierten. Jacob Fugger hatte das beste Nachrichtenwesen seiner Zeit, war besser vernetzt als z. B. die Medicis in Florenz. Über alles wurde nach Augsburg berichtet: Gerichtspro- zesse, Unwetter, neue Passstraßen, Eintreffen der Schiffe, Freibeuter und Piraten. Auch sämtliche Neuigkeiten über die handelnden Personen waren für die Zentrale informativ, z.B. ob die englische Königin vor ihrer Hochzeit das Beilager schon gehalten hatte, also alles, was man heute „educated gossip“ nennt, und ohne den viele Geschäfte in dieser Welt scheitern. Es war die Zeit der Glücksnaturen, die mit der neuen Welt zu Ruhm und Reichtum gelangten.
Bald kam zu dem Schiffs- und Medienwissen das Versicherungswesen hinzu, das diese Risiken kalkulierbar machte und damit die erste „pragmatisch implantierte Immuntechnologie der Moderne“ war. Doch auch diese Innovation rettete den immensen Reichtum der Familie nicht. Vielleicht war der Anlass, der zur Insolvenz führte, weniger der schier unersättliche Geldbedarf der Habsburger, welche nie zurückbezahlten, sondern die neuzeitliche Erfahrung, dass der Boden der Zukunft der Schiffsboden wäre und dass in der Veränderung des Denkens vom Terranen zum Maritimen ein anderer Geist gebraucht wurde. Denn fast gleichzeitig mit Jakob Fugger bringt im Jahr 1492, „Martin Behaim von einem Volontariat in Lissabon zurückkehrend den ersten Erdglobus nach Nürnberg mit, um seinen Landsleuten klar zu machen, welches in Zukunft die Bretter sind, die die Welt bedeuten – die Planken der hochseetauglichen Schiffe. Die Seefahrt ist jetzt das Schicksal, nur der hochsee-taugliche Geist kann mit den Forderungen der neuen Zeit Schritt halten. Nun heißt es, auf die Schiffe, ihr Philosophen, und auf die Meere, ihr Gläubigen!“ (Noch heute bietet das wieder erstarkte Bankhaus Fugger in seinem Portfolio Schiffs- und Medienbeteiligungen an, auch wenn man gerne darauf verweist, dass es sich hier um risikoreiche Geschäfte handelt).
Wer also sind die heutigen Globalisierungsagenten in diesem veränderten Weltinnenraum der Sphären, Blasen und Schäume? Sloterdijk selbst zieht die begriffliche Tangente: „Der Ozean ist das erste Internet, der Schiffsbau ist seine Zeit in Gedanken gefasst.“ Unser heutiges Internet verändert die Medien (und damit unsere Wirklichkeit) in einer so fundamentalen Weise, dass wir uns selbst noch keinen genauen Begriff davon machen können. Auf jeden Fall muß man von einer digitalen Revolution sprechen, die noch Grundstürzender sein wird als die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg. Und was früher die Alchemie war, mit der man die Funde aus dem Boden nicht nur bestimmen, sondern weiter verarbeiten konnte, das Kupfer, das Blei, das Silber, das ist heute der Algorithmus. Der wohl Erfolgreichste wurde an der Wende des Jahrtausends publiziert. Es ist der PageRank. Dieser legte die Grundlage für die Suchmaschine Google, deren Gründer Sergey Brin und Larry Page damit zu einem Vermögen kamen, was das der Fugger weit in den Schatten stellt. Zurzeit liegt die Marktkapitalisierung bei 150 Milliarden Dollar, entstanden in kaum zehn Jahren, so viel wie die zwei größten Medienkonzerne der Welt zusammen aufbieten.
Wenn man bewusst eine Verbindung zieht von Fugger zu Sergey Brin, so liegt der Gründer von Microsoft, Bill Gates, dem Hause Medici nahe. Und nicht nur deshalb, weil er den Codex Leicester aus Leonardo da Vincis Studien erworben und ausgestellt hat. Auch die globalen Häuser des Internethandels wie Ebay oder Amazon sind ökonomisch und machtpolitisch vergleichbar den Stadtstaaten wie Siena oder Pisa, die Handelszentren ihrer Zeit waren.
Die Gutenberg-Revolution ermöglichte es, mit beweglichen Lettern Texte viel schneller und günstiger zu verbreiten als zuvor. Mit der weiteren Medienentwicklung, angefangen von der Fotografie, dann dem Film der Gebrüder Lumière und der Fernsehröhre von Brauns, werden auch die Bilder beweglich. Durch diesen Iconic Turn wird die Welt wird zum Bild – ganz in dem Sinne, dass der Beginn der Neuzeit die Eroberung der Welt als Bild sei.
Dieser Iconic Turn hat durch das Internet noch viel weiterreichende Folgen. Denn Bild- und Videoportale ermöglichen heute, dass von jedem Ort Bilder und Videoportale ins Netz gestellt und durch Schlagworte (tags) verortet werden können. 400 Millionen Bilder zählt die Plattform Flickr.com, 100 Millionen Videos das Portal YouTube. Die Gründer Katerina Fake bzw. Chad Hurley gleichen den einstigen Entdeckern neuer Territorien, den Magellans und da Gamas. Zu ihnen gehört auch Andreas von Bechtolsheim, einer der Mitbegründer von Sun Microsystems und einer der ersten Investoren bei Google, der nun an einem Apparat arbeitet, der 30.000 Videos in DVD-Qualität zu speichern vermag. Er wird nicht nur Spielfilme, sondern auch Fernsehprogramme von mehreren Jahren speichern und einem raschen Zugriff bereitstellen. Oder der Schwede Niklas Zennström, der mit seiner Plattform namens Joost auf der diesjährigen DLD-Konferenz einen Einblick gab, wie Internetfernsehen aussehen kann. Er hatte bereits mit seinen Internetschöpfungen Skype und Kazaa in ähnlicher Weise für die Telefon- und Musikindustrie ein neues Modell eingeführt, dessen Erfolg auf der Vernetzung von Nutzern und ihren Computern beruht.
An dieser Stelle müssen wir an Walter Benjamins Einsicht erinnern: wann immer die Medien sich grundsätzlich ändern, ändert sich auch die Gesellschaft. Die soziologische Organisationsform zu Beginn des neuen Jahrhunderts sind die Communities. Die neuen Gemeinschaften definieren sich nicht mehr nur lokal, sondern über Internet und gemeinsame Interessen auch international. Ich erinnere mich an Diskussionen in Marburg Anfang der sechziger Jahre, die sich darum drehten, den Begriff der Gemeinschaft – wie ihn noch Tönnies gebraucht hatte – durch den Begriff von Gesellschaft zu ersetzen. Man sah den Begriff der Gemein-schaft als soziologische Form durch die Volksgemeinschaft Hitlers diskreditiert. Heute bilden sich auf den digitalen Plattformen mediale Communities – Gemeinschaften, die sich durch ihre Mediennutzung bilden. Ihre virtuellen Versammlungssphären nennen sich ICQ oder MySpace. Für Medienkonzerne wie AOL oder News Corp. spielen sie eine wichtige Rolle in ihrer Zukunftsplanung. Das Prinzip ist immer ähnlich: Teilnehmer stellen ihre Daten, ihre Vorlieben für Musik, Sport oder Mode aufs Netz und bilden damit ihre digitale Identität ab. Über 100 Millionen Menschen vernetzen und präsentieren sich so über MySpace.
Geht damit das Zeitalter der Massenmedien im klassischen Sinne zu Ende? Dem hat Sloterdijk in seinem Buch „Die Verachtung der Massen“ eine spannende Interpretation gegeben: „Weil heute die Masse über das Stadium ihrer Versammlungsfähigkeit hinaus ist, hat das Programm-Prinzip das Führer-Prinzip ersetzen müssen. Folglich genügt es, den Unterschied zwischen einem Führer und einem Programm zu erklären, um offen zu legen, was die klassisch-moderne versammelte schwarze Masse von der post-modernen mediatisierten, aufgesplitterten bunten Masse unterscheidet. Es geht hier um den Unterschied zwischen Entladung und Unterhaltung. Dieser ist es, der auch die Differenz zwischen dem faschistoiden und dem massendemokratischen Modus der Affekt-Regie von kommunikationsintensiven Großgesellschaften mitbestimmt.“
Das Zeitalter der Massenmedien ist intensiv mit der Knappheit der Sendefrequenzen verbunden. In Deutschland waren es mit dem Beginn des privaten Fernsehens unter dem Regierungsantritt von Helmut Kohl 1982 die Landesmedienanstalten, die in einem sehr komplizierten Prozess mit der RTL-Gruppe (später Bertelsmann) und der Pro 7 SAT 1-Gruppe (später Kirch), den Markt der Massenmedien regelten. Die Knappheit der Fernsehfrequenzen ergab sich durch die Ausschließlichkeit ihrer terrestrischen Distribution und definierte das Modell: ein Sender, viele Empfänger. Das Internetfernsehen ermöglicht dagegen jedem, seine Videos auf bekannte Videoplattformen wie Sevenload zu stellen. Die Schnittfläche für das bewegte Bild bildet dann der TV-Schirm nicht mehr alleine, sondern der PC oder bald das Handy – mit allen Vorteilen der Interaktivität.
Diese Innovationen laufen rasend schnell ab und erinnern eben an jene Zeit der Ent-deckungen „[…] in welche[r] zahllose Namen von Seehelden und Findern fremder Weltteile eingetragen sind, von der Magellanstraße im patagonischen Süden bis zur Hudson Bay im Norden Kanadas, von Tasmanien in der Südsee bis zum sibirischen Kap Tscheljuskin, von den Stanley-Fällen des Kongo bis zur Ross-Barriere in der Antarktis. Parallel zu der Künstlergeschichte, die in derselben Zeit Konturen annahm, hat sich die Entdeckergeschichte auf den Karten eine eigene Ruhmeshalle geschaffen. Ein Großteil der späteren Aktionen waren bereits Kandidatenturniere um den Verklärungsstatus in der kartierten Geschichte. Lange bevor die Kunst und die Kunstgeschichte das Konzept der Avantgarde für sich fruchtbar machten, waren die Vorhuten der Erd-Erfassung an allen Fronten künftigen Karten-Ruhms unterwegs. Oft brachen sie aus den europäischen Häfen auf als diejenigen, die im Fall des Erfolges als erste an diesem oder jenem Punkt gewesen sein würden.“
Es scheint, als wäre mit den Aporien der Avantgarde in der modernen Kunst eine neue digitale Elite auf den Plan gerufen worden, die alle Kennzeichen dieser neuen Avantgarde hat. Sie definiert sich aus der Weltsicht des Silicon Valley. Und ihre Protagonisten heißen Bill Gates, Sergey Brin und Niklas Zennström. Also noch einmal: Endet damit das Zeitalter der klassisch-modernen Massenmedien? Vieles deutet darauf hin. Ein erstaunlicher Prozess ist in Bewegung gekommen. Um die zukünftigen Muster zu erkennen, braucht man ein so gutes Informationssystem, wie es die Fugger einmal hatten. Man braucht einen guten historischen Überblick der früheren Mediengeschichte und ratsam ist auch eine gute Vernetzung zu dieser neuen digitalen Avantgarde und deren Wissen. Aber vor allem sollte man die Freundschaft und Nähe zu Denkern wie Peter Sloterdijk genießen, die diesem Wandel den philosophischen Rahmen geben oder ihn in Frage stellen.
Unter dem Motto „Media in Transition“ hielt Dr. Hubert Burda am 12. Mai in Freiburg die Festrede auf der ADAC-Hauptversammlung. 220 Delegierte aus 18 Regionalclubs nahmen an der Veranstaltung im Konzerthaus der Universitätsstadt teil. Nach der Begrüßung durch ADAC-Präsident Peter Meyer und Grußworten von Ministerpräsident Günter Oettinger und Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon ging der Verleger in seiner Festrede auf die rasante Veränderung der Medienlandschaft ein.
Nach der Veranstaltung nutzte Dr. Hubert Burda einen Spaziergang zusammen mit Ministerpräsident und Oberbürgermeister durch die Breisgau-Stadt für ein Gespräch über die Metropolregion am Oberrhein.
Die rasante Veränderung der Medienlandschaft und ihre Auswirkung auf die Kommunikation in einer globalisierten Welt standen im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Hubert Burda am Mittwochabend in Heidelberg.
Der Verleger sprach im Rahmen der Vortragsreihe „Heidelberger Hochschulreden“ in der Aula der Alten Universität. Die Reihe wird von der Hochschule für Jüdische Studien der Ruprecht-Karls-Universität organisiert.
Er stehe für „überragende publizistische Erfolge“, so Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber bei der Verleihung der Jakob-Fugger-Medaille an Dr. Hubert Burda. „Er ist ein Mann voll Unternehmergeist, visionärer Tatkraft und einem einzigartigen Gespür für Zukunftstrends“, betonte Stoiber am Donnerstag im Kaisersaal der Münchner Residenz. Der Einstieg in das Medienzeitalter in Europa sei „untrennbar“ mit dem Namen Hubert Burda verbunden.
Mit großem unternehmerischem Gespür habe der Verleger aus dem elterlichen Familienbetrieb einen der größten Medienkonzerne in Deutschland und Europa mit über 7.000 Mitarbeitern und mehr als 250 Magazinen und Zeitungen in 19 Ländern gemacht, so der CSU-Vorsitzende. Darüber hinaus leiste er mit seinem Engagement für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft sowie seinem „unermüdlichen Einsatz für die Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen“ einen herausragenden Beitrag für den Dialog zwischen Generationen, Kulturen und Religionen.
Peter Sloterdijk stellte in seiner Laudatio “Die permanente Renaissance” dar, wie sich Kommunikation und Medien seit der Renaissance entwickelt haben. Der Philosoph zeigte auf, wie sich eine Gesellschaft nach großen Katastrophen auch in ihren Kommunikationsformen verändern.
Im Falle der Pest-Epedemie im 14. Jahrhundert wurde danach aus den bibliblisch-erbaulich geprägten Literaturformen neue, heiter-erzählerische. In den Mittelpunkt stellte Sloterdijk Bocacios Decamarone und bezeichnet diese Sammlung kurzer Novellen als einen “diskreten Erfolg der Glücksuche” in entbehrungsreicher Zeit. Im weiteren Verlauf der Geschichte entständen daraus die Medien in Form gezielter Verbreitung von Informationen. Verleger zu sein, heiße heute auch, die Menschen “teilhaben zu lassen am weltlich Wunderlichen”.
„Es ist für mich etwas sehr besonderes, mit der Jakob-Fugger-Medaille ausgezeichnet zu werden“, so Hubert Burda. Die Medaille gehe auf jemanden zurück, der bereits vor einem halben Jahrtausend den unschätzbaren Wert von Informationen und ihrer Weitergabe erkannt hat.
Die Auszeichnung wird nur alle fünf bis sieben Jahre vom Kuratorium der Stiftung Jakob-Fugger-Medaille verliehen. Bisher zeichnete die zum Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern gehörende Stiftung unter anderen Axel Springer, Golo Mann, Aenne Burda und Reinhard Mohn aus.
Die Fernsehmoderatorin Nina Ruge ist von der Felix Burda Stiftung für ihren langjährigen Einsatz für die Darmkrebsvorsorge geehrt worden. Zu den Gästen der Preis-Gala in Berlin gehörten Schauspieler Bruno Eyron, die Sopranistin Anna Maria Kaufmann und Maja Prinzessin von Hohenzollern.
Bei der Show im Hotel Ritz-Carlton stand auch ein Auftritt der wiedervereinten Mädchenband No Angels auf dem Programm. Mit dem Felix Burda Award zeichnet die Stiftung jedes Jahr Personen, Institutionen, Initiativen und Unternehmen aus, die sich für die Darmkrebsvorsorge eingesetzt haben und deren Engagement Vorbildcharakter hat. Bei Felix Burda, Sohn von Verleger Hubert Burda, wurde im Alter von 31 Jahren Darmkrebs festgestellt. Er starb zwei Jahre Jahre später. Die nach ihm benannte Stiftung will über die Krankheit aufklären und wirbt für Früherkennung.
Zu den Preisträgern gehörten unter anderem der Mediziner Johannes Grossmann, der Gesundheitsminister des Saarlands, Josef Hecken, für die Kampagne “Saarland gegen Darmkrebs”, die Allianz und ihre Betriebskrankenkasse sowie der Verein Betriebskrankenkassen im Unternehmen. Als Journalisten wurden Michael Backmund (Abendzeitung) und Werner Buchberger (BR2 Radio) geehrt. Das Preisgeld lag bei dieser Medienauszeichnung bei insgesamt 5000 Euro.
Wer in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien Rang und Namen hat, ist beim FOCUS-Nightcap in Davos dabei. Längst hat sich das Event als feste Institution im Rahmen des World Economic Forum (WEF) im Schweizer Wintersportort etabliert. Bereits zum zwölften Mal folgten Unternehmer, Politiker und Mediengrößen der Einladung von Verleger Hubert Burda und den FOCUS-Chefredakteuren Helmut Markwort und Uli Baur.
Um am Rande des Wirtschaftsgipfels die Themen der Zukunft zu besprechen, trafen sich Politikgrößen wie EU-Kommissarin Viviane Reding und die FDP-Fraktionsvorsitzende im EU-Parlament, Silvana Koch-Mehrin, mit Wirtschaftsgrößen wie Google-Gründer Larry Page, Münchner Rück-Vorstand Nikolaus von Bomhard, Postbank-Chef Wulf von Schimmelmann, Blackstone-Boss Stephen Schwarzman, RWE-Vorstandschef Harry Roels, Flickr-Mitbegründerin Caterina Fake, WPP-Chef Sir Martin Sorrell, Publicis-Boss Maurice Lévy, Post-Vorstand Klaus Zumwinkel, Dell-Gründer Michael Dell, Steve Case von AOL, Audi-Chef Rupert Stadler oder ENBW-Vorstandschef Utz Claassen.
Zu Gast waren auch Claudia Schiffer (Botschafterin für Deutschland – Land der Ideen), Schriftsteller Paulo Coelho und TV-Moderatorin Sabine Christiansen sowie Mediengrößen wie Verlagschef Stefan von Holtzbrinck, der Schweizer Verleger Michael Ringier, Bild-Herausgeber Kai Diekmann und Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust.
Unter der Leitung von WEF-Gründer Klaus Schwab entwickelte sich der Wirtschaftsgipfel kontinuierlich zu einem Mekka für Unternehmer und Politiker. Allgemeine Wirtschafts- und Politikthemen stehen im Mittelpunkt des jährlichen Forums und ziehen seit Jahren Scharen der Mächtigsten der Welt an. Zu den Gästen des diesjährigen FOCUS-Nightcap zählten auch Nestlé-Boss Peter Brabeck-Letmathe, Infineon-Chef Wolfgang Ziebart, Unternehmensberater Roland Berger, Allianz-Finanzvorstand Paul Achleitner, IT-Wissenschaftler Nicholas Negroponte sowie IWC Schaffhausen Geschäftsführer Georges Kern.
Flickr-Gründerin Caterina Fake hat am 22. Januar 2007 in München den “Aenne Burda Award for Creative Leadership” erhalten. Mit diesem Preis sollen erfolgreiche Frauen in den Medien bestärkt werden, an ihre Ideen zu glauben und sie umzusetzen.
Marissa Mayer: “Das Internet ist ein großartiges Medium, das eine Revolution an Kreativität und breitenwirksamer Zusammenarbeit freigesetzt und ermöglicht hat. Flickr ist ein exzellentes Beispiel für das kreative Zusammenspiel von Millionen von Nutzern, Caterina´s Wirken zeichnet sich durch genau die Art kreativern Führungsverhaltens aus, für den der Aenne Burda Award ins Leben gerufen wurde.”
Caterina Fake ist eine der Symbolfiguren des Web2.0 und bekannt geworden als Co-Gründerin der Photo-Sharing Plattform Flickr. Mit über drei Millionen Nutzern und mehr als 300 Millionen Bildern ist flickr.com eine der größten Foto-Communities. 2005 wurde das Unternehmen an Yahoo! verkauft, seitdem leitet Fake auch die Yahoo! Technology Development Group. 2006 wurde sie vom Time Magazine zu einem der 100 einflussreichsten Menschen der Welt ernannt.
Der “Aenne Burda Award for Creative Leadership” ist ein Tribut an die im November 2005 verstorbene, visionäre Unternehmerin Aenne Burda, eine der großen Symbolfiguren der deutschen Nachkriegsgeneration. Aus einem kleinen Verlag entwickelt sie nach 1949 den weltgrößten Modeverlag. Im Jahr 1987, in Zeiten des kalten Krieges, überwand sie mit ihrem BURDA MODEMAGAZIN den eisernen Vorhang und expandierte nach Russland.
Marissa Mayer ist als eines der Gründungsmitglieder von Google auch eine Ikone des Digital Lifestyle. Die 31-jährige ist heute Vice President Products von Google Inc., der weltweit größten und erfolgreichsten Suchmaschine im Internet.
„Das Internet wird die Wirtschaft und unser tägliches Leben weiter verändern“, ist Caterina Fake sicher: „Web-Inhalte werden überall zugänglich sein: über das Telefon, das Handy, den Fernseher oder auch über den Computer“, so ihre Einschätzung. Und auch Geo-Diensten gibt Fake eine große Chance: „Mein Handy weiß, dass ich gerade in München bin. Und ich möchte natürlich wissen, welche meiner Freunde auch in der Stadt sind und an welchen angesagten Plätzen ich sie treffen kann.“
Auf dem Panel „The Future’s Future“ diskutierte die Erfinderin der Fotocommunity Flickr am Sonntag mit Skype-Gründer Niklas Zennström und Lufthansa-Marketingmann Thierry Antinori die digitale Zukunft. Auch die Fluggesellschaft setzt auf neue Technologien – beispielsweise mit einem on-board-Medizincheck für kranke Passagiere.
Unter der Schirmherrschaft von Verleger Hubert Burda und dem israelischen Hightech-Investor Yossi Vardi diskutieren seit Sonntag drei Tage lang über 700 internationale Teilnehmer in München die neuesten digitalen Entwicklungen. Die Münchner Digitalkonferenz DLD (Digital – Life – Design) bringt bereits zum dritten Mal führende Experten, Gestalter und Pioniere aus digitaler Industrie, Medien, Kunst und Design zusammen.
„How to be good?“ lautete die Frage an den Bildungsexperten Steve Mariotti, FON-Gründer Martin Varsavsky, Garbiele Zedlmayer von Hewlett Packard und MIT-Wissenschaftler Nicholas Negroponte. Der Bostoner Forscher stellte das Projekt „One Laptop per Child“ (OLPC) vor, mit dem er Kindern in Entwicklungsländern eine bessere Ausbildung ermöglichen möchte. „Den Erfolg von Bildung sehen Sie nicht sofort, trotzdem ist es wichtig, in sie zu investieren“, betonte Negroponte, der in München das Modell eines 100-Dollar-Laptops vorstellte. Auch der Computerkonzern Hewlett Packard investiert in verschiedene Bildungsprojekte.
„Does God play Lego?“ war der provokante Titel des Panels von Brian Cox. Der britische CERN-Wissenschaftler präsentierte den DLD-Teilnehmern im Forum der HypoVereinsbank seine physikalischen Ausflüge ins Weltall. Um die ständige Erreichbarkeit im Online-Zeitalter ging es schließlich in Linda Stones Vortrag „On attention“.