Wie Medien wirken

Die Zukunft der Medien: Larry Page und Sergey Brin stehen für die digitalen Veränderungen

“Ende des 20. Jahrhunderts haben die Massenmedien wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht. Individualisierte Medien gewinnen nun an Bedeutung“, so Dr. Hubert Burda. Im Rahmen der Heinrich-Hertz-Gastprofessur der Universität Karlsruhe gab der Verleger am Mittwoch, den 26. April, vor über 650 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik – darunter Generalbundesanwalt Kay Nehm, Komponist Wolfgang Rihm, Professor Peter Weibel vom Karlsruher ZKM sowie zahlreiche junge und erfolgreiche Unternehmer aus der Oberrheinregion – Einblicke in die Zukunft der Medien.

„High-Tech braucht High-Touch. Je mehr die Technik unser Leben bestimmt, desto mehr Sinnlichkeit und Gefühl muss auch vermittelt werden“, antwortete der Verleger auf die Frage, was die Menschen in einer von den neuen Technologien bestimmten Welt vermissen würden. „Sie werden sonst ja verrückt, da will man auch raus, nähen, einkaufen und Spätzle machen“, so Burda, der betonte, dass er den Menschen die Angst vor Hightech und Multimedia nehmen will.

Dr. Hubert Burda während der Diskussion mit den Studenten

„Weblogs gewinnen einen immer größeren Einfluss in der Meinungsbildung“, so Dr. Burda in seiner Vorlesung, die so gut besucht war wie noch keine Heinrich-Hertz-Veranstaltung. Virtuelle Communities organisieren und verbreiten Wissen und Inhalte anders. Neben dem Internet kommt auch dem TV eine große Rolle zu: „Das Fernsehen bestimmt die Politik: Wer die stärkeren Bilder mobilisieren und sich dadurch inszenieren kann, hat die Macht“, so der Verleger: „Die digitalen Medien bestimmen den ‚Iconic Turn’.“ Generalbundesanwalt Kay Nehm lernte daraus in Vorlesung: „Wenn man in die Kamera schaut, muss man offensiv mit ihr umgehen.“

Dr. Burda hatte zuvor einen Bogen von der Keilschrift bis zu den Infografiken des FOCUS gespannt: Am Beispiel der Hieroglyphen der Frühzeit, über die Erfindung des Buchdrucks bis hin zu den modernen Massenmedien stellte er dar, wie es zur Entwicklung des heutigen Medienbegriffs kam. „Diese Präsentation von der Antike bis zum Internet im Zeitraffer macht Lust auf die nächste Vorlesung“, so Manfred Ruf, Geschäftsführer der Deutschen Sportpartner GmbH.

„Der Verleger machte neugierig auf das, was auf uns Journalisten zukommt. Man spürte seine Begeisterung für Technik und neue Entwicklungen“, so Hanspeter Oschwald, Leiter der Burda Journalistenschule in Offenburg. Rouven Reiff von Reiff Medien ergänzt: „Mich hat beeindruckt, wie Dr. Burda moderne Medien und Kunsthistorie verbindet.“

Professor Thomas Breyer-Mayländer von der Fachhochschule Offenburg, einer der ersten Mitarbeiter des von Felix Burda gegründeten Online-Dienstes Uni-Online, betont die gelungenen Sensibilisierung für Medieninnovationen: „Es ist wichtig, früh zu starten und Erfahrungen ins Unternehmen zu tragen. Die Themen dürfen nicht bei den Innovatoren bleiben, sondern müssen zu einem Kompetenzzuwachs auch bei den Mitarbeitern führen.“ Für Matthias Ehrlich von der 1&1 Internet AG ist Dr. Burda einer der spannendsten Medienpolitiker: „Es ist ein Ansporn, dass zu schaffen, was er bereits im Printbereich geschafft hat.“

„Vernetzte Zukunft“ lautet der Titel der zweiten Vorlesung am 24. Mai.

“So normal wie elektrischer Strom”

Offenburger Tageblatt vom 28. April 2006

Über die Wirkung von Medien sprach Hubert Burda in seinem ersten Vortrag als Heinrich-Hertz-Gastprofessor an der Karlsruher Fridericiana. 500 Zuhörer, darunter Generalbundesanwalt Kay Nehm, verfolgten Mittwochabend die Vorlesung im Audi-Max der Universität. Das mit 7500 Euro dotierte Honorar kommt der Felix-Burda-Stiftung zugute.

Von Ute Dahmen

Karlsruhe. »Sie sind einer der innovativsten Medienunternehmer unseres Landes«, würdigte Universitätsrektor Horst Hippler den Offenburger und Münchner Verleger. Als Gastprofessor an der Technischen Universität Karlsruhe steht Burda in der Tradition von Roman Herzog und Marcel Reich-Ranicki. 1987 wurde die Heinrich-Hertz-Gastprofessur erstmals anlässlich des 100. Jahrestages der Entdeckung der elektromagnetischen Wellen durch Heinrich Hertz in Karlsruhe vergeben.

»Die Medien sind der explosivste und am schnellsten wachsende Wirtschaftszweig«, so Burda über eine Entwicklung, die ohne die wissenschaftliche Bestimmung der elektromagnetischen Wellen durch Hertz nicht denkbar wäre. Nach der Erfindung von Rundfunk und Fernsehen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, lösten ab 1980 die Innovationen CD, Video, Satelliten-TV eine digitale Medienexplosion aus, die sich heute in Blogs, Podcasting, Fotohandy und MP3 manifestiert. »2050 wird der PC für uns so normal sein wie elektrischer Strom«, ist Burda überzeugt.

Informativ und unterhaltsam vermittelte Hubert Burda einen historischen Überblick. Angefangen bei der Bildsprache der Hieroglyphen über die Papyrusrolle und das erste Alphabet der Griechen bis hin zu Gutenberg und der Erfindung des Buchdrucks 1434 in Straßburg. Hier betonte der Offenburger die Schlüsselrolle des Oberrheingrabens mit seiner Fortsetzung im Rhonetal als die historische Gegend, in der mit der Erfindung von Buchdruck, Kupferstich, Holzschnitt, der Herstellung des Papiers, Fotografie, Film, elektromagnetischen Wellen und den Anwendungsbereichen von Computer-Technologien (SAP, ZKM) die wohl entscheidende kommunikativste Landschaft Europas sich ausgeprägt habe.

Allerdings, so warnte der Gastredner, würde seit Gutenberg die linke, sprich textorientierte Hirnhälfte forciert, die rechte, die für Visualität und Fantasie stehe, vernachlässigt. »Wir brauchen beide!« Das Fernsehen, so Burda, sei das große Medium der Inszenierung der rechten Hirnhälfte. Er erinnerte an die Mondlandung 1969, die weltweit von mehr als 700 Millionen Menschen via TV verfolgt wurde. Für das WM-Endspiel prophezeit er über eine Milliarde Zuschauer. »Das nennt man Synchronsphären, wenn alle Menschen den gleichen Gesprächsstoff haben.«

Medien sind für den Vorstandsvorsitzenden von Hubert Burda Media Möglichkeiten, die natürliche Kommunikation wie das Gespräch oder den Gesang durch technische Geräte zu verstärken und zu vervielfältigen. Dass jede Medaille auch eine Kehrseite hat, lässt Burda allerdings nicht außer Acht: »Wir dürfen neben High Tech den High Touch nicht vergessen«, sagt er und meint den mitmenschlichen Umgang. »Wo immer sich Medien verändern, verändert sich die Gesellschaft monumental«, zitierte Burda Walter Benjamin.

Nächster Termin
Ausblick auf die Veränderungen, für die auch die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page stehen, wird Hubert Burda in seinem Vortrag »Vernetzte Zukunft« geben: Am 24. Mai, 17.15 Uhr, im Audi-Max der Universität Karlsruhe, Straße am Forum 1, Gebäude 30.95. Der Eintritt ist frei.

“Worthülsen in Talk-Shows reichen künftig nicht mehr aus”

Badische Neueste Nachrichten vom 27. April 2006

Karlsruhe. Dass seine Medien Gehör finden, ist für ihn tägliches Geschäft: Hubert Burda ist Chef eines Unternehmens, zu dem im In- und Ausland mehr als 250 Magazine gehören. Wie sie wirken, darüber sprach der 65-Jährige gestern Abend an der Universität Karlsruhe, wo er offiziell die von der Uni-Gesellschaft gestiftete Heinrich-Hertz-Gastprofessur antrat.

Von Tina Kampf

In gut einer Stunde zeichnete der Kunstgeschichtler die rasante Entwicklung der Medien nach: Angefangen bei frühen Formen der schriftlichen Kommunikation, bei Hieroglyphen und Wandmalereien, bis zur heutigen Zeit, “in der jemand schon asozial erscheint, der nach der Landung am Flughafen nicht sofort mit seinem Handy telefoniert”. Begeistert schwärmte er von den Möglichkeiten der Medien, ihrer rasanten Ausweitung, von Geschwindigkeiten, von Ereignissen, die Menschen weltweit und zeitgleich vor dem Bildschirm verfolgen – und lieferte mit seinem eigenen Auftritt gleichsam ein Beispiel dafür, dass es auch heute noch anders geht: Mehrere hundert Zuhörer hatten sich – allen Möglichkeiten der modernen Technik zum Trotz – die Mühe gemacht, zur Uni zu fahren, um Burda persönlich vor Ort zu erleben.

Kein Widerspruch für den Gastprofessor: “High-Tech ist ohne Hightouch nicht zu verstehen”, versicherte Burda. Auch wenn Menschen Technik nutzen, sich in der virtuellen Welt bewegen würden, hätten sie dennoch den Wunsch, selbst etwas anzufassen oder zu gestalten. “Da will man auch raus, nähen, einkaufen, Spätzle machen.” Eine Entfremdung oder gar ein Ende des technischen Fortschritts? Für Burda undenkbar: “Die Entwicklung wird weitergehen, wir werden lernen müssen, uns permanent umzustellen.” Schon der kommende Bundeswahlkampf werde medial in einer völlig anderen Form stattfinden als der im vergangenen Herbst, erklärte er: So genannte Blogs – Internet-Foren, in denen jeder seine Meinung veröffentlichen und Ereignisse kommentieren kann – würden an Bedeutung gewinnen. “Da reicht es nicht mehr, einige Worthülsen in Talk-Shows anzuführen – da kann jeder sofort nachfragen oder klarstellen, wenn etwas nicht stimmt.”

Insgesamt gelte: “Wahlen werden in den Medien gewonnen”, sagte der Chef des Offenburger Konzerns, dem Uni-Rektor Horst Hippler unternehmerischen Weitblick bescheinigte. Ein Weitblick, der sich vielleicht auch in der Medien-Vielfalt innerhalb des Burda-Konzerns widerspiegelt, zu dem nicht nur Magazine, sondern auch Internet- und Radiobeteiligungen sowie TV-Produktionen gehören. “Die Frage wird letztlich sein, wer täglich die Themen bestimmt”, sagte der Unternehmer, der dabei den klassischen Print-Bereich derzeit gut aufgestellt sieht. Umfragen zufolge würden immerhin rund 30 Prozent der Europäer diesem Medientyp das meiste Vertrauen schenken.

Allein: Burda zeigte auch auf, wie sich gerade junge Menschen derzeit das Internet zu Nutze machen, Seiten nach ihren Wünschen und Ideen gestalten. Ein Stück “vernetzte Zukunft” – über die Hubert Burda ausführlicher am 24. Mai in Karlsruhe referieren wird.

 

Die neue – die wirklich neue – Ökonomie

von Professor Georg Franck

Der Erfolg des Hauses Burda belehrt all die eines Besseren, die glauben, daß die Ökonomie der Aufmerksamkeit eine Ökonomie im nur übertragenen Sinn sei.

Das Haus ist Bank und Börse in Sachen Aufmerksamkeit. Wer schnell und richtig reich an Beachtung werden will, muß in die Bunte. Wer in Rankings und Hitlisten vorne mitmischen will, sollte im Focus aufgetaucht sein. Das Medienhaus macht vor, wie die Vermögensverwaltung in Sachen des immateriellen Reichtums funktioniert. Aus einer kleinen Einlage mitgebrachter Bekanntheit kann ein Kapital werden, das sich rentiert. Die Bank investiert die Einlage in Präsentationsfläche. Je bekannter das Gesicht ist – und wird –, um so mehr bringt die Präsentation für den Einleger und freilich für die Bank. Die Bank kann aber auch Werte wie aus dem Nichts schöpfen. Sie kann nämlich mehr Kredite geben, als Einlagen da sind. Sie kann ein Mauerblümchen präsentieren, als sei es schon ein Sternchen. Wenn die Suggestion aufgeht, dann ist da plötzlich ein Renommee, das sich verzinst. Jetzt wird das Medium erst recht wichtig. Es wächst selber über die Hausbank hinaus, wenn das Publikum zu verstehen beginnt, was der Faktor Größe des Bilds mal Häufigkeit der Abbildung bedeutet. Der Faktor notiert einen Kurswert, sobald das Medium als Börsenblatt der Prominenz gelesen wird.

Aus der Sicht des ökonomischen Neulands, das da in Besitz genommen wird, sieht die New Economy von gestern noch älter aus, als es das jüngst Vergangene so an sich hat. Da gibt es nicht nur eine neue Technologie, die Technologie der Attraktion. Da gibt es auch nicht nur eine Klasse von neuen Reichen, die Medienprominenz. Da tritt eine neue Art von Sozialprodukt in Erscheinung: das Aufkommen an der Beachtung, die für den Konsum der Information ausgegeben wird, die in den Medien erscheint. Neu an dieser Ökonomie ist nicht, daß das Geld als Währung abgelöst würde. Neu ist, daß der Gewinn an Beachtung vor dem Profit kommt. Das Haus Burda versteht es wie wenige andere, aus diesem Wechsel der Prioritäten Kapital zu schlagen. Man weiß in diesem Haus, daß die Wachstumspole der Wirtschaft an die Schnittstellen zwischen der Ökonomie des Gelds und der Ökonomie der Aufmerksamkeit gewandert sind. An dieser Schnittstelle – in der Wissens- und Kulturindustrie, im Sport, in der Werbung – boomen die ansonsten lahmenden Wachstumsraten.

Was kann einem Theoretiker Besseres begegnen, als ein potentes Unternehmen, das seine Thesen auf die Probe stellt? Was gibt es Schöneres als die Bestätigung im Stil eines groß angelegten Experiments? Nun, so ungetrübt ist die Freude am diesem Rechthaben nicht. Nicht nur die Ökonomie der Aufmerksamkeit ist eine Ökonomie mit all den Schattenmärkten und all den Schattenseiten, die für eine Marktwirtschaft typisch sind. Auch der mentale Kapitalismus entpuppt sich mehr und mehr als ein Kapitalismus mit all den charakteristischen Höhen und Tiefen. Stichworte sind die schiefe Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums, die Verwertung des Reichtums, die die Belohnung der Leistung verdrängt, die leistungsfreien Einkommen derer, die ehedem im Überfluß leben. Der mentale Kapitalismus sozialisiert den Status des Elitären ohne Ansehen der Gründe, die zur Bekanntheit verhalfen. Die Medienprominenz glänzt vor allem im Glück, das man haben muß, um so vielen Menschen Beachtung abzunötigen, ohne allzu Beachtliches zu bieten.

Warum gefällt es den vielen, die so wenig für ihre Acht zurückbekommen? Das weiß man nicht. Den Kritikern des mentalen Kapitalismus ist nämlich noch kein Experiment im größeren Stil eingefallen. Ihnen bleibt nur zu stauen, wie glatt der neue Kapitalismus läuft.

The next big thing

Esther Dyson, Martin Varsavsky (FON), Marissa Mayer und David Kirkpatrick diskutieren über “The next big thing”

“Meine Freunde machen sich in letzter Zeit oft über mich lustig: Google sei jetzt schon so viele Jahre alt und sehe immer noch gleich aus”, erzählt Marissa Mayer. Das heiße aber nicht, dass hinter der Oberfläche nicht sehr viel passiere, so die Chefentwicklerin des Suchmaschinen-Giganten. “The Next Big Thing” lautete der Titel des von David Kirkpatrick moderierten Panels beim DLD06 in München.

Für ihre durchschlagenden Ideen erhielt die Google-Topfrau den ersten “Aenne Burda Award for Creative Leadership”. “Es gibt ein Unternehmen, das unsere Welt ändert und das ist Google. Eine der Personen hinter diesem Erfolg ist sie: Marissa Mayer. Sie ist die Königin der Ideen”, begründete Verleger und Gastgeber Dr. Hubert Burda die Auszeichnung in Erinnerung an seine im November verstorbene Mutter, die Verlegerin Aenne Burda.

Bei der Preisübergabe: Dr. Joseph Vardi, Marissa Mayer, Dr. Hubert Burda

Die nächste durchschlagende Idee der digitalen Welt werde hingegen nicht von einem der Top-Player, sondern von einem Start-up kommen, ist sich Esther Dyson sicher. “Solche Dinge kann man nicht entwickeln. Plötzlich sind sie da und unglaublich erfolgreich”, beschreibt die führende Unternehmerin der amerikanischen High-Tech-Branche und Herausgeberin der monatlichen erscheinenden Newsletters Release 1.0.

Seine Eindrücke im Gespräch mit Dr. Burda und Trends vom DLD schildert Technologie-Experte David Kirkpatrick auf CNNMoney – zum vollständigen Beitrag hier klicken.

Burda Ski Cup in Davos

Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke bei der Abfahrt

Bestes Wetter und ein kilometerweiter Blick über die Schweizer Alpen erwartete die rund 60 Teilnehmer beim Burda Ski Cup in Davos. Verleger Dr. Hubert Burda hatte zum Abschluss des Weltwirtschaftsforums am Sonntag hochkarätige Gäste aus Wirtschaft und Medien zum traditionellen Skirennen eingeladen – darunter Polens Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski, Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke, Google-Frau Marissa Mayer, Premiere-Chef Georg Kofler, Investmentbanker Alexander Dibelius, Zeit-Herausgeber Josef Joffe, BR-Intendant Siegmund Gottlieb, International Herald Tribune-Korrespondent Thomas Crampton und David Kirkpatrick von Fortune.

Siegerehrung: Alexander Dibelius, Jürgen Geißinger, Jürgen Großmann und Christoph Schläffer

Im Anschluss an die Abfahrt am Weißfluhjoch gab’s in Bruhnis Gipfelrestaurant bei Raclette und Live-Volksmusik ausreichend Möglichkeit zur Vernetzung.

Das Weltwirtschaftsforum versammelt jährlich hunderte hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in dem Schweizer Skiort. Im Mittelpunkt des Gipfeltreffens, das in den vergangenen Jahren zu einem weltweiten Medienereignis geworden ist, stehen globale Wirtschafts- und Politikthemen. Marcus Walker vom Wall Street Journal war dabei und berichtet vom Burda Ski Cup. Zum vollständigen Artikel geht’s hier.

Ausblicke in die Zukunft der Medien

Gastgeber Dr. Burda und Dr. Joseph Vardi

„Herzlich willkommen zum Digital Lifestyle Day 2006“ begrüßt Asimo die über 500 Teilnehmer in München. Einer der ersten Auftritte des humanoiden Roboters von Honda in Europa ist eines der Highlights zum Start der Konferenz.

„Wir befinden uns am Rande eines neuen Zeitalters“, konstatiert Dr. Hubert Burda, der zusammen mit Dr. Joseph Vardi zu der zweitägigen Veranstaltung nach München eingeladen hatte. „Was wir gerade erleben ist vergleichbar mit der Entedeckung Amerikas oder dem Druck der Gutenberg-Bibel“, so der Verleger.

Blogging, die Zukunft des Fernsehens oder das digitale Asien – die ersten Panels der Konferenz gaben spannende Einblicke in die Zukunft der Medien und ihrer Nutzung. In Frankreich kennen weit über zwei Drittel der Internetnutzer Weblogs, viele schreiben in ihrem eigenen Netztagebuch, berichtet Six Apart-Chef Loic Le Meur aus dem Nachbarland. Anina hat mit ihrem Blog „360° Fashion“ die Modewelt revolutioniert: „Fashion hasst Technologie. Mit diesen Stereotypen wollte ich brechen und eine Brücke schlagen“, beschreibt das Model sein Projekt.

Anina hat mit ihrem Blog „360° Fashion“ die Modewelt revolutioniert

Georg Kofler gab einen Ausblick auf die Zukunft des Fernsehens. Internetbasiertes und interaktives Fernsehen werden genauso dazu gehören wie TV on demand, ist der Premiere-Chef sicher. Und auch T-Online-Vorstandschef Rainer Beaujean gab einige Prognosen für die Zukunft: 2015 werden gut drei Viertel der Deutschen Telefon, Internet und Fernsehen aus dem gleichen Anschluss beziehen, ist er sicher. „Play Triple Play“ lautete entsprechend der Titel des Panels.

Asimo präsentiert sich den DLD-Teilnehmern

Roboter Asimo ist ein Beispiel für den Stand der technologischen Entwicklungen in Asien. Im Panel „Learning von Asia“ gaben Rick Y. Kim, Michelle Guthrie, Andreas Weigend und Hans-Ulrich Obrist Einblicke in die digitalen Trends des Kontinents auf dem Breitband-Internet und interaktive Spiele bereits zum Alltag gehören.

Über 500 Teilnehmer aus Medien, Design, Kultur, Marketing, Wirtschaft und Entertainment diskutieren mit 60 internationalen Referenten unter dem Motto „Discover, create & collaborate“ die Perspektiven des digitalen Wandels für Wirtschaft, Gesellschaft und Lebensstil.

 

Digital Lifestyle Day 2006

Dr. Hubert Burda und Dr. Joseph Vardi laden am 23. und 24. Januar zum zweiten „Digital Lifestyle Day“ nach München ein

Digitaler Lebensstil, neue Trends und Perspektiven, Innovationen und technische Entwicklungen: Unter dem Motto „Discover, create & collaborate“ laden Dr. Hubert Burda und Dr. Joseph Vardi am 23. und 24. Januar zum Digital Lifestyle Day 2006 (DLD 06) nach München ein.

Über 40 renommierte Referenten – darunter Viviane Reding, Thomas Middelhoff, Georg Kofler, Martin Sorrell, Marissa Mayer, Philipp Justus, Rudolf Gröger, Hannes Schwaderer, Andrew Robertson, Gerhard Florin, Ted Cohen oder Oliver Samwer – beleuchten digitale Trends und Perspektiven.

Unterhaltung, Mode, Design, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft – die digitalen Produkte und Dienste beeinflussen und verändern unser Leben und unseren Lebensstil. Neue Marken, Produkte und Services entstehen. Der digitale Lifestyle, die Entscheidung für ein bestimmtes Handy oder den neuen MP3-Player sind längst zur persönlichen Stilaussage geworden.

Wohin gehen diese Trends und wie werden sich die digitalen Märkte weiter entwickeln? Über 300 internationale Teilnehmer aus Wirtschaft, Design, Kommunikation und Medien diskutieren an zwei Tagen aktuelle und künftige Entwicklungen.

Ein Schwerpunkt des DLD 06 liegt auf Europa: Welche Rolle nehmen europäische Brands im technologischen und wirtschaftlichen Vergleich mit anderen Innovationsführern in den USA und Asien ein? EU-Kommissarin Viviane Reding diskutiert die Frage unter dem Titel „Europa holt auf“ unter anderem mit KarstadtQuelle-Chef Thomas Middelhoff. „Von Asien lernen“ lautet der Titel eines weiteren Forums mit Outblaze-Gründer Yat Siu und Star-Chef Mitchell Guthrie.

Europäisches Verlegertreffen in Brüssel

Networking in Brüssel: Stefan Braunschweig (w&v), Viviane Reding, Dr. Hubert Burda und Dr. Bernd Kundrun

“Medien bedeuten Wandel. Wir müssen die Chancen des Wandels nutzen.” Mit dieser Botschaft wandte sich Dr. Hubert Burda am Dienstag in seiner Rede beim European Publishers Forum in Brüssel an seine europäischen Kollegen. Der Verleger forderte die Medien auf, sich nicht allein auf die Abwehr drohender Regulierungen zu fokussieren, sondern auch die Chancen des Wandels zu nutzen.

An dem Gipfel der fünf Spitzenorganisationen europäischer Verleger nahmen auch die EU-Kommissarin für Kommunikation, Margot Wallström, und Viviane Reding, Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, teil. Etwa 160 führende Medienvertreter diskutierten Themen wie Wettbewerbsfähigkeit, Pressefreiheit und Verantwortung der Medien.

In einem Pressegespräch in der Landesvertretung von Baden-Württemberg diskutierte der Verleger mit Journalisten Das Forum war auf Betreiben der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit den Verbänden organisiert worden und stellt eine der besten Gelegenheiten zur politischen Vernetzung in Brüssel dar.

Bereits am Montag hatte Dr. Hubert Burda im Rahmen einer Einladung von Kommissionspräsident José Manuel Barroso die Gelegenheit genutzt, wichtige medienpolitische Themen der Branche wie die Europäische Fernsehrichtlinie oder die Verordnung Rom II zu thematisieren.

Bewegende Momente bei Bambi

Maria Furtwängler und Dr. Hubert Burda mit dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton

Die BAMBI-Verleihung 2005 hat Menschen in den Mittelpunkt gestellt, die Herausragendes für ihr Land geleistet haben. Neben Fußballlegende Franz Beckenbauer, der die WM 2006 nach Deutschland holte und dafür mit dem Millenium-BAMBI geehrt wurde, erhielt Nobelpreisträger Prof. Dr. Theodor W. Hänsch die Auszeichnung in der Kategorie Forschung. “Ein Deutscher, der in Deutschland wirkt – um genau zu sein hier in München an der Ludwig-Maximilians-Universität”, betonte Stifter Dr. Hubert Burda in seiner Rede.

Vor mehr als 1.000 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Sport, Medien und Showbusiness – darunter Ministerpräsident Edmund Stoiber und FDP-Chef Guido Westerwelle, Post-Chef Klaus Zumwinkel, die Schauspieler Mario Adorf, Erol Sander und Uschi Glas, Showmaster Thomas Gottschalk, die Sportler Henry Maske und Boris Becker sowie Topmodel Eva Padberg – wurde am Donnerstag in München Deutschlands bekanntester Medienpreis vergeben.

Preisträger Prof. Dr. Theodor W. Hänsch und Laudatorin Barbara Eligmann (Rechte:HBM/Credit: Michael Tinnefeld)

Bill Clinton wurde für sein Engagement als Tsunami-Sonderbeauftragter und seinen engagierten Kampf gegen Aids geehrt Bill Clinton erhielt für sein Engagement als Tsunami-Sonderbeauftrager der UNO und seinen Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids den BAMBI in der Kategorie Charity. Der ehemalige US-Präsident machte den Deutschen Mut: “Seien Sie optimistisch, nicht pessimistisch”, fordert er. Stellvertretend für zahlreiche ehrenamtlichen Helfer bei Naturkatastrophen erhielten Dr. Rico Deterding von der Bundeswehr, BKA-Kommissarin Corinna Koch und Franz Peter Görgen, Marion Reiß und Lore Schaffer vom Technischen Hilfswerk den BAMBI in der Kategorie Engagement. Das Publikum bedankte sich genau wie zuvor bei Clinton mit Standing Ovations für ihren Einsatz während der Tsunami-Katastrophe im vergangenen Dezember.

Patricia Riekel, Eva Padberg und Preisträger Karl Lagerfeld (Rechte: HBM/Credit: Michael Tinnefeld)

Für seine umfassende Kreativität als Fotograf, Designer und letztendlich als Gesamtkunstwerk wurde Karl Lagerfeld in der gleichnamigen Kategorie geehrt. Für den Modeschöpfer ist es bereits das zweite BAMBI. Das erste goldene Rehkitz durfte er vor 15 Jahren mit nach Hause nehmen: “Damals war Aenne Burda noch da, ohne die es das alles hier gar nicht geben würde”, erinnerte Lagerfeld in seiner Dankesrede an die Anfang November verstorbene persönliche Freundin und Verlegerin.

Preisträgerin in der Kategorie “Ehren-BAMBI”: Caterina Valente mit dem Laudator Paul Kuhn (Rechte: HBM/Credit: Michael Tinnefeld)

Den Ehren-BAMBI für ihre große internationale Karriere erhielt Caterina Valente. Die Sängerin und Schauspielerin veröffentlichte 1.500 Musiktitel in 13 Sprachen und machte über Jahrzehnte immer wieder von sich reden. Der BAMBI in der Kategorie “Pop International” ging an Pop-Diva Mariah Carey, die nationale Auszeichnung sicherte sich die Gruppe Tokio Hotel. Veronica Ferres konnte sich über ein BAMBI in der Kategorie Schauspiel freuen, Topmodel Julia Stegner wurde als Shootingstar ausgezeichnet.

Preisträger in der Kategorie “MILLENIUM BAMBI”: Franz Beckenbauer und Laudator Thomas Gottschalk (Rechte: HBM/Credit: Michael Tinnefeld)

In der Kategorie Sport wurden mit Uschi Disl, Meredith Michaels-Beerbaum, Vitali und Waldimir Klitschko, Timo Boll, Faris Al-Sultan und Michael Ballack die “Sieben Helden des Sports” als Ausnahemathleten gewürdigt. Für seinen Film “Barfuss” erhielt Til Schweiger das goldene Reh in der Kategorie “Film National”, Joseph Blatter wurde für seine hevorragende Kommunikation für den Weltfußballverband FIFA geehrt.

Preisträger Til Schweiger und Laudatorin Ornella Muti (Rechte: HBM/Credit: Michael Tinnefeld)

BAMBI ist ein Symbol für Publikumsgunst und in jedem Jahr eines der größten Medienereignisse. Moderiert wurde die TV-Gala im Internationalen Congress Center von den Schauspielern Bettina Zimmermann und Sky du Mont sowie Comedian Thomas Hermanns. Mariah Carey, A-ha, Lucie Silvas, Tokio Hotel und Eros Ramazotti brachten Glanz und Stimmung auf der Showbühne. Über sechs Millionen Zuschauer verfolgten die Verleihung live in der ARD. Der Marktanteil liegt bei 19,4 Prozent.

Preisträger in der Kategorie “TV-Ereignis des Jahres”: Johannes B. Kerner und Steffen Seibert für die Sendung “Wir wollen helfen – Ein Herz für Kinder (Rechte: HBM/Credit: Florian Seefried)

Die Zuschauer waren es auch, die den Gewinner in der Kategorie “TV-Ereignis des Jahres” wählten. Johannes B. Kerner und Steffen Seibert wurden für ihre Sendung “Wir wollen helfen – Ein Herz für Kinder” ausgezeichnet – eine Sendung, in der die Deutschen ihre große Spendenbereitschaft bewiesen haben. Kerner widmete seinen Teil des BAMBIS unter Tränen seinem Schwiergervater, der im vergangenen Jahr am Tag der Ausstrahlung der Sendung verstorben war, und sorgte damit für einen der vielen emotionalen Momente der TV-Gala.